Nein, Grobi hat nicht das "F-Wort" verwendet.

Foto: Sesamstraße

Hat er das gerade gesagt? Eigentlich ist die Sesamstraße ja eine Serie für Kinder im frühen Schulalter. Dementsprechend gehen Elmo und Co. miteinander immer relativ umgänglich um. Und die Verwendung von Schimpfworten ist natürlich tabu, ist deren Vermittlung an die frisch in die Bildungsanstalt entsandten Kinder doch traditionell Aufgabe der Schulkollegen.

Yanny/Laurel goes Sesamstraße

Umso mehr verwundert dieser Ausschnitt aus einem Dialog zwischen Rosita und Grobi (im englischen Original "Grover"). "Yes, yes, that's a fucking excellent idea" ("Ja, das ist eine verf***t gute Idee"), scheint letzerer zu sagen, wie Reddit-User "schrodert" entdeckt hat.

Das "F-Wort" ist freilich im Kinderprogramm ein absolutes No-go. Darum sollte man genauer hinhören. Denn eigentlich sagt Grobi: "Yes, yes, that sounds like an excellent idea", also: "das klingt wie eine exzellente Idee".

Dass sich ohne große Mühe auch die rüpelhafte Variante hören lässt, selbst wenn man weiß, wie der eigentliche Dialog formuliert ist, dürfte den gleichen Grund haben, warum einst ein kurzer Soundclip mit einem Namen zur Streitfrage wurde. Je nachdem, wen man fragte, wurde bei diesem entweder "Yanny" oder "Laurel" verstanden.

Verwirrende Überschneidungen

Das sorgte für eine Flut an diversen weiteren Audio-Illusionen, die zeigten, wie anfällig die menschliche Wahrnehmung für einfache Manipulationen ist. Ein Beispiel, bei dem die Konzentration auf eine Variante ebenfalls dazu führen kann, dass man sie hört, ist etwa dieser Clip, in dem entweder die Begriffe "Brainstorm" oder "Green Needle" zu erschallen scheinen.

In beiden Fällen liegt die Erklärung für das Phänomen darin, dass die gehörten Varianten einige gleiche oder sehr ähnliche akustische Muster aufweisen, was eine einfache Verwechslung möglich macht. Eine genauere Untersuchung bringt aber eindeutige Ergebnisse. Wer "Laurel" und "Brainstorm" hört, liegt richtig.

NOWM - The ATTIC DWELLERS

Audiomanipulationen gern in Filmen genutzt

Der Manipulation der akustischen Wahrnehmung bedient man sich auch gerne in Film und Fernsehen. Eine oft eingesetzte Variante sind dabei sogenannte "Shepard Tones", prominent zu hören etwa in den Filmen Dunkirk oder Interstellar, die von Hans Zimmer vertont wurden. Hier erklingt ein Ton, der quasi unendlich in die Höhe anzusteigen scheint. Wie das funktioniert, erklärt ein Video von Vox.

Vox

Tatsächlich hört man aber einen Dreiklang, dessen Bestandteile jeweils eine Oktave übereinander liegen. Während alle Töne langsam ansteigen und der Mittelton seine Lautstärke hält, wird sie für den höheren Ton langsam verringert und für den tieferen erhöht. Weil aber insgesamt drei ansteigende Töne zu hören sind, ergibt sich beim mehrfachen Abspielen für unser Gehirn der Eindruck eines fortgesetzten Anstiegs. (gpi, 29.12.2018)