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Epics "Fortnite" hat die Massen im Sturm erobert.

Foto: Getty

Nach Jahren relativer Bedeutungslosigkeit, in denen man sich hauptsächlich mit der Lizenzierung der eigenen Unreal-Engine finanzierte, ist dem Entwicklerstudio Epic mit Fortnite ein riesiger Erfolg gelungen. Die Battle-Royale-Version des Titels zieht nicht nur massenweise Spieler an, sondern sorgt auch für sprudelnde Einnahmen.

Den Gewinn der 1991 gegründeten Firma schätzt ein Bericht von "Techcrunch" allein für heuer auf rund drei Milliarden Dollar. Den größten Teil davon dürfte wohl Fortnite beisteuern. Das Game ist zwar kostenlos spielbar, die Teilnehmer investieren aber fleißig in Mikrotransaktionen für Skins, Emotes und andere kosmetische Inhalte. Das Marketing läuft wie am Schnürchen. Auch der derzeit populärste Games-Streamer, "Ninja", ist mit dem bunten Survival-Shoolter befasst.

DER STANDARD

Überall verfügbar

Das Erfolgsrezept fußt auch darauf, dass das Spiel auf allen relevanten Plattformen verfügbar ist. Neben dem PC, wo es gestartet ist, kann man das Game auch auf Playstation 4, Xbox One, Nintendo Switch und auch iOS und Android spielen. Auf fremde Distributionsplattformen verzichtet Epic dort, wo es möglich ist.

Auf dem PC betreibt man mittlerweile einen eigenen Store. Und auf Android geht man den ungewöhnlichen – und sicherheitstechnisch riskanten – Weg, das Game nur abseits von Google Play anzubieten. Somit spart man sich den Anteil, den Valve und Google sonst von den Einnahmen wegknabbern.

En par mit Andorra

Mit den drei Milliarden Dollar Profit – der Umsatz liegt deutlich höher – stellt man mittlerweile auch die Wirtschaftsleistung einiger Länder in den Schatten, erinnert "Dualshockers". Mindestens 29 Nationen überholt man, je nachdem ob man den Index des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank (jeweils 2017) oder der Vereinten Nationen heranzieht.

Derzeit liegt Epic demnach vor allerlei Inselstaaten, verschiedenen afrikanischen Ländern und etwa auf dem Niveau des zwischen Frankreich und Spanien gelegenen Zwergstaats Andorra (78.000 Einwohner). Und mit weiterem Wachstum ist zu rechnen, übertrifft man doch schon jetzt alle Prognosen. Im Sommer waren Beobachter noch von einem Gewinn in der Höhe von zwei Milliarden Dollar ausgegangen.

Rasanter Aufstieg

Freilich gibt es Unternehmen, die heute schon um einiges mehr einnehmen als Epic. Beachtlich ist allerdings, dass hier hauptsächlich ein einzelnes Free2Play-Game für den Geldregen sorgt. Das Entwicklerstudio selbst wird mittlerweile mit 15 Milliarden Dollar bewertet.

Zum Vergleich: Bei drei Milliarden Dollar soll auch der Umsatz (nicht Gewinn) liegen, den Grand Theft Auto 5 seit der Veröffentlichung eingebracht hat. Das populäre Open-World-Gangstergame ist allerdings schon seit Herbst 2013 auf dem Markt. (gpi, 29.12.2018)