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Plakat mit Bashar al-Assad in Douma, Syrien.

Foto: REUTERS/Marko Djurica/File Photo

Bashar al-Assad, der 2015 nur durch eine russische Intervention vom Sturz errettet wurde, wird sein Glück kaum fassen: Der US-Präsident hilft dem syrischen Machthaber bei der Wiederherstellung der Kontrolle über weitere Teile seines Territoriums – und nebenbei auch noch bei seiner Wiederintegration in die Liga der Arabischen Staaten, die Syrien 2011 suspendiert hatte.

Dass die PKK-nahen syrischen Kurden in Nordostsyrien, von Donald Trump fallengelassen, beim Assad-Regime und seinen russischen Helfern Schutz vor einer türkischen Invasion suchen würden, war vorauszusehen. Im kurdisch verwalteten Manbij werden bereits die syrischen Truppen willkommen geheißen. Die Türkei wird sich nun einen Angriff noch besser überlegen – hat aber immerhin die Befriedigung, dass die kurdische Autonomie beendet wird.

Und die arabischen Staaten, die wegen der Allianz Assads mit Teheran dessen Sturz betrieben haben, öffnen ihre Botschaften in Damaskus wieder. Der Iran ist zwar noch immer in Syrien: Aber nun gilt es zu verhindern, dass auch noch die Türkei ein Stück unter ihren Einfluss bringt. Neben dem – historisch besetzten – generellen Türkenalarm klingelt bei den Arabern, besonders in Ägypten und in den salafistischen Monarchien am Golf, aber auch der Muslimbrüderalarm.

Den hat soeben wieder der 2011 gestürzte ägyptische Präsident Hosni Mubarak bei seinen Aussagen im Prozess gegen den (2013 ebenfalls gestürzten) Muslimbruderpräsidenten Mohammed Morsi geschürt – und wieder gibt es ja derzeit in etlichen arabischen Ländern Demonstrationen. Der türkische Präsident Tayyip Erdogan, der nie aufgehört hat, Morsi zu unterstützen, steht in arabischen Augen für die Muslimbrüder und ihre Verschwörung. Wenn Trump Erdogan entgegenkommt, dann kommen die Araber eben Assad entgegen. (Gudrun Harrer, 28.12.2018)