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Strahlemann Dominik Paris.

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Glück im Unglück für Johannes Kröll.

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Bormio – Bormio bleibt neben Kitzbühel ein Lieblingsort von Dominik Paris. Der Südtiroler gewann den Abfahrtsklassiker auf der Stelvio am Freitag zum bereits dritten Mal. Christof Innerhofer machte dahinter einen italienischen Doppelsieg perfekt. Die Österreicher konnten ihre starken Trainingsleistungen im Rennen nicht bestätigen, sie gehörten wie die Norweger zu den Geschlagenen.

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Mit Startnummer 47 auf Platz sechs: Matthieu Bailet.
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Bester Österreicher war Vincent Kriechmayr als Fünfter (0,96). Matthias Mayer (1,17) belegte unmittelbar hinter dem sensationellen Franzosen Matthieu Bailet, der mit Startnummer 47 mitten in die Weltspitze fuhr, Platz sieben. Kriechmayr, im Training am Vortag noch der Schnellste, verzeichnete zwar gute Teilzeiten. "Vor dem San-Pietro-Sprung habe ich aber das Tempo nicht mitgenommen, das hat sich nach unten summiert", sagte der Oberösterreicher im ORF-Interview.

Paris zum Zehnten

Auf den Tag genau ein Jahr nach seinem zuvor letzten Sieg wurde Paris zum 'Wiederholungstäter'. "Es ist sicher eine Piste, die mir gut liegt." Der 29-Jährige jubelte über seinen zehnten Weltcup-Erfolg. Sein Erfolgsrezept: "Es ist eine taktische Piste. Man muss sich viel trauen und schlau fahren. Man muss überzeugt sein, von dem was man tut – bis ins Ziel."

Hinter Innerhofer fuhr Beat Feuz zum dritten Mal hintereinander auf ein Abfahrts-Podest. "Der Weg passt, meine Form passt, ich bin zufrieden", sagte Feuz, der den Abfahrtsweltcup mit 260 Punkten vor Max Franz anführt. "Ich freue mich auf den Januar, das sind die coolen und lässigen Rennen." Am Samstag geht in Bormio zunächst ab 11.45 (live ORF eins) noch ein Super-G in Szene.

Hohe Temperaturen hatten der "Bestie Stelvio" über Nacht ein wenig die Zähne gezogen. Die Strecke sei, so Kriechmayr, im Vergleich zum Training "wesentlich einfacher" zu befahren gewesen. "Von Eis kann man nicht mehr reden." Mayer erwischte im Flachstück einen Schlag und kam daraufhin meterweit von der Ideallinie ab. "Das war eigentlich der Teil, wo ich im Training zu den Schnellsten gehört habe. Wenn ich gerade das verhau', ist es blöd", erkannte der Kärntner Olympiasieger.

Franz und Svindal geschlagen

Lake-Louise-Sieger Franz (+ 1,71) gehörte wie der gleichauf liegende Norweger Aksel Lund Svindal zu den Geschlagenen. Für Hannes Reichelt reichte es nicht zu Weltcuppunkten. Der Salzburger Routinier, im Vorjahr als Fünfter noch der beste Österreicher, verpatzte wie der ausgeschiedene Kjetil Jansrud seine Fahrt. "Ärgerlich", kommentierte der Salzburger Routinier seinen Schnitzer im oberen Teil. Er wusste: "Die Kraft geht danach ab." Er habe danach alles riskiert. "Aber es waren heute definitiv zu viele Fehler."

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Klemen Kosi wurde nach seinem schweren Sturz ins Krankenhaus geflogen.
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Johannes Kröll sorgte mit einem Verschneider vor dem Ziel für eine Schrecksekunde, blieb aber unverletzt. Schlimmer erwischte es den Slowenen Klemen Kosi, dem bei hoher Geschwindigkeit kurz vor dem Ziel offenbar die Kraft ausging. Der 27-Jährige durchschlug gleich mehrere Fangnetze, blieb regungslos liegen, war kurz ohne Bewusstsein, später aber wieder ansprechbar. Er wurde mit dem Hubschrauber abtransportiert. Kosi hat ein Gesichtstrauma, darunter eine Fraktur der Nasenscheidewand erlitten. Zudem ist ein Zahn abgebrochen. Weitere Untersuchungen sollen im Krankenhaus von Sondalo erfolgen.

Das Rennen musste unmittelbar vor Daniel Hemetsberger minutenlang unterbrochen werden. Der Oberösterreicher, der mit den Trainingsrängen zwei und drei aufgezeigt hatte, kam danach aber nicht in die Punkteränge. (APA, red, 28.12.2018)

Weltcup-Abfahrt der Herren am Freitag in Bormio:

1. Dominik Paris (ITA) 1:55,21 Min.
2. Christof Innerhofer (ITA) 1:55,57 +0,36
3. Beat Feuz (SUI) 1:55,73 +0,52
4. Bryce Bennett (USA) 1:55,88 +0,67
5. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:56,17 +0,96
6. Matthieu Bailet (FRA) 1:56,23 +1,02
7. Matthias Mayer (AUT) 1:56,38 +1,17
8. Johan Clarey (FRA) 1:56,60 +1,39
9. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 1:56,67 +1,46
10. Benjamin Thomsen (CAN) 1:56,82 +1,61
11. Josef Ferstl (GER) 1:56,84 +1,63
12. Aksel Lund Svindal (NOR) 1:56,92 +1,71
. Max Franz (AUT) 1:56,92 +1,71
14. Mauro Caviezel (SUI) 1:57,12 +1,91
. Niels Hintermann (SUI) 1:57,12 +1,91
16. Otmar Striedinger (AUT) 1:57,18 +1,97
17. Steven Nyman (USA) 1:57,21 +2,00
18. Nils Allegre (FRA) 1:57,34 +2,13
19. Matteo Marsaglia (ITA) 1:57,38 +2,17
. Dominik Schwaiger (GER) 1:57,38 +2,17
Weiter:
32. Daniel Hemetsberger (AUT) 1:57,98 +2,77
33. Hannes Reichelt (AUT) 1:58,06 +2,85
36. Christopher Neumayer (AUT) 1:58,46 +3,25
37. Christian Walder (AUT) 1:58,57 +3,36

Ausgeschieden u.a.: Johannes Kröll (AUT), Ryan Cochran-Siegle (USA), Klemen Kosi (SLO), Kjetil Jansrud (NOR), Martin Cater (SLO).

Abfahrts-Wertung (4):

1. Beat Feuz (SUI) 260
2. Max Franz (AUT) 222
3. Dominik Paris (ITA) 196
4. Christof Innerhofer (ITA) 181
5. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 155
6. Bryce Bennett (USA) 151
7. Aksel Lund Svindal (NOR) 150
8. Vincent Kriechmayr (AUT) 149
9. Johan Clarey (FRA) 142
10. Mauro Caviezel (SUI) 137

Gesamtweltcup (nach 15 Rennen):

1. Marcel Hirscher (AUT) 620
2. Max Franz (AUT) 363

3. Aksel Lund Svindal (NOR) 355
4. Henrik Kristoffersen (NOR) 352
5. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 332
6. Loic Meillard (SUI) 321
7. Beat Feuz (SUI) 313
8. Mauro Caviezel (SUI) 301
9. Vincent Kriechmayr (AUT) 286
. Alexis Pinturault (FRA) 286