Moskau – Nach dem angekündigten Abzug der US-Truppen aus Syrien wollen Russland und die Türkei ihren künftigen Einsatz in dem Bürgerkriegsland abstimmen. In dem "neuen Kontext" würden die russische und die türkische Armee "ihre Aktionen weiterhin koordinieren", sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow am Samstag nach Gesprächen mit einer türkischen Delegation in Moskau. Ziel sei es, "die terroristische Bedrohung in Syrien auszulöschen".

Die US-Regierung hatte vor etwas mehr als einer Woche überraschend den Abzug ihrer Bodentruppen aus Syrien verkündet. Nach Angaben des Weißen Hauses wurde bereits damit begonnen. Der Prozess könnte mehrere Monate dauern. Er verschiebt die Machtbalance im Land.

Gespräche über die Zukunft Syriens
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Die USA stehen an der Spitze einer internationalen Koalition, die in Syrien die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus der Luft bekämpft. Ihr wichtigster Verbündeter am Boden ist die Kurdenmiliz YPG, die im Nordosten des Landes die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) anführt. Sie wird dabei von den US-Truppen unterstützt, die nun abgezogen werden sollen. Die Türkei hatte zuvor gedroht, in das Gebiet einzumarschieren. Russland steht im Syrienkrieg auf der Seite der syrischen Regierung unter Präsident Baschar al-Assad. (APA, 29.12.2018)