Am Flughafen in Hannover mussten viele Passagiere warten.

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Hannover – Nach einem Zwischenfall hat der Flughafen Hannover seinen Betrieb am Samstagabend wieder aufgenommen. Die zuständige Polizei gab Entwarnung. Zuvor hatte ein Mann mit einem Pkw ein Tor durchbrochen und war auf das Vorfeld gefahren. Die Überprüfung des Fahrzeugs sei abgeschlossen, teilte die Polizei mit. Es seien keine gefährlichen Gegenstände gefunden worden.

Der Flughafen Hannover hatte den Betrieb mehrere Stunden lang einstellen müssen. Ein Mann war am Nachmittag mit einem Auto auf das Vorfeld gefahren, wie ein Sprecher der deutschen Bundespolizei sagte. Den Ermittlern zufolge gab es am Abend keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Die Beamten gingen von einem Einzeltäter aus. Der Fahrer sei laut Drogentest unter dem Einfluss von Kokain und Amphetaminen gestanden. Sein Motiv sei noch völlig unklar. Verletzte habe es nicht gegeben.

Flüge umgeleitet

Etliche Passagiere hatten über Stunden am Flughafen ausgeharrt, bis der Flugbetrieb gegen 20.00 Uhr wieder aufgenommen wurde. Landende Maschinen waren in anderen Städte umgeleitet worden. Eine aus München kommende Maschine wurde zum Flughafen Bremen umgeleitet, wie eine Pressesprecherin des Flughafens dort sagte.

Mehr Umleitungen nach Bremen habe es nicht gegeben, generell sei der Flugverkehr an den Tagen zwischen den Jahren schwach. In Hamburg landeten bis zum Abend drei Flugzeuge aus Palma, Teneriffa und Istanbul, die in Hannover hätten ankommen sollen, wie es von einer Pressesprecherin des Hamburger Flughafens hieß.

Polnisches Kennzeichen

Bei dem festgenommenen Autofahrer handelt es sich um einen Mann Mitte 20. Genauere Angaben gab es zunächst nicht, weil der Mann keinen Ausweis bei sich hatte. Auch zur Staatsangehörigkeit konnte die Polizei zunächst nichts sagen. Das Auto hatte ein polnisches Kennzeichen. Es sei aber auch möglich, dass der Mann kein Pole sei, hieß es.

Der Mann hatte nach ersten Erkenntnissen ein Tor zum Vorfeld durchbrochen. "Wie, wird noch zu klären sein", sagte der Sprecher weiter. Dort versuchte er demnach, einem landenden Flugzeug der griechischen Airline Aegean zu folgen. Er sei dann von Streifenwagen aufgehalten und in Gewahrsam genommen worden. Der Aegean-Jet blieb unbeschädigt.

Der Flughafen stellte den Flugbetrieb nach dem Zwischenfall völlig ein. Betroffen waren mindestens 13 Starts und 21 Landungen, die sich verzögerten oder deren Jets umgeleitet wurden. "So einen Vorfall hat es in der gesamten Geschichte des Flughafens noch nicht gegeben", sagte der Geschäftsführer des Airports, Raoul Hille.

Der Flughafen Hannover-Langenhagen ist ein internationales Drehkreuz. Er bietet sowohl innerdeutsche als auch internationale Flugverbindungen an. Die in Hannover beheimatete Fluggesellschaft TUIfly fliegt von hier sehr viele Ziele an. Im vergangenen Jahr hatte der Flughafen 5,87 Millionen Fluggäste, im Jahr davor waren es 5,4 Millionen. Das Flughafengelände umfasst eine Fläche von 1.000 Hektar. (red, APA, dpa, 29.12.2018)