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Die heißesten Oscar-Kandidaten werden Beute von Piraten

Foto: Sayles/Invision/AP

Es ist eine Weihnachtstradition, die Hollywood zur Weißglut bringt: Pünktlich zum Fest tauchten in den vergangenen Jahren hochwertige Blockbuster im Netz auf. Verantwortlich dafür waren sogenannte "Oscar-Screeners". Dabei handelt es sich um DVDs, die an Juroren von Preisverleihungen verschickt werden. Diese können damit daheim nominierte Filme ansehen. Doch immer wieder landeten diese vertraulichen DVDs auf Tauschbörsen, Quentin Tarantinos "The Hateful Eight" etwa sogar vor dem Kinostart.

Flaute befürchtet

Heuer sah es lange Zeit nach einer Flaute aus – erste Fans wurden sogar ungeduldig und fragten bei der berüchtigten Piratengruppe Hive-CM8 nach, was denn los sei. Dieses Wochenende hatte das Warten allerdings ein Ende. Plötzlich war online "Green Book" mit Mahershala Ali und Viggo Mortensen verfügbar. Bei dem Film handelt es sich um einen heißen Oscar-Kandidaten, der etwa den Preis für den besten Film bei den National Board of Review Awards abstaubte.

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"Screener-Time!"

"Ein Jahr ist vergangenen und es ist nun die Zeit, auf die alle warten: Screener-Zeit", schrieb Hive-CM8 dazu. Kurz danach tauchte "Ralph Breaks The Internet", auf deutsch "Chaos im Netz", auf. In den kommenden Tagen dürfte der Reigen fortgesetzt werden. Es gehe den Piraten nicht darum, den Filmstudios zu schaden, sondern "jedem das Ansehen und Genießen von Filmen zu ermöglichen", hieß es. Freilich ist das Online-Stellen von urheberrechtlich geschütztem Material illegal. Hive-CM8 steht daher auch im Fokus des FBI.

Auch Konsumenten machen sich strafbar, wenn sie Filme von Tauschbörsen herunterladen. Allerdings ist das Strafmaß so gering, dass Provider keine Daten herausgeben. Damit ist Filesharing für private Zwecke hierzulande de facto straffrei. (red, 30.12.2018)