Seit Juli wurde an dem Bericht über den Einsatz von Cannabis in der Medizin gearbeitet – herausgekommen ist dabei aber nichts Neues: Patienten könnten jetzt schon auf Präparate zurückgreifen, die aus Cannabis gewonnen werden. Und für Vorteile von natürlichen Blüten gegenüber Medikamenten wie Dronabinol oder Sativex gebe es noch zu wenige wissenschaftliche Beweise.

Damit halten das Gesundheitsministerium und die von ihm mit Stellungnahmen beauftragten Institutionen an einem Status quo fest, der viele Patienten vor ein Problem stellt: Die im Bericht genannten Arzneimittel auf Basis von Cannabinoiden sind ohne Kostenübernahme der Krankenkasse für viele nicht leistbar.

Dass die Bewilligungspraxis der Kassen problematisch ist, unterschreiben alle Parlamentsparteien. Im Bericht wird dieser Aspekt aber ignoriert. Die Freigabe von Blüten zur medizinischen Behandlung würde die Preise für Patienten senken. So weit wird es nun aber nicht kommen.

Die Blüten bleiben stattdessen weiterhin der Pharmaindustrie vorenthalten. Seit Jahren produziert die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit nämlich Cannabis – und verkauft es an die deutsche Bionorica, die daraus Dronabinol macht, das in heimischen Apotheken landet.

Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) zeigt ein Herz für Pharmafirmen und ignoriert bestehende Probleme für Patienten. Alles beim Alten für das neue Jahr. (Lara Hagen, 30.12.2018)