Foto: Guido Gluschitsch
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Sogar rahmenlose Seitenfenster verbaut Peugeot beim 508, um sich genau zwischen die Pflichtenhefte von Limousine und Coupé zu setzen. Viertürige Coupés liegen derzeit im Trend. BMW und Mercedes-Benz sind da dick im Geschäft. Und weil die Franzosen auch ganz gut beim Spielen mit ausgefallenen Designs und Linien sind, steht Peugeot nicht gern hintan.

Vorn, hinten, innen, außen – ganz egal, wo man hinschaut, der Peugeot 508 ist ein schönes Auto. Lassen Sie sich von der Coupé-Form nicht täuschen – er ist kein Sportler, er ist herrlich komfortabel.
Foto: Guido Gluschitsch

Einen anderen Trend im Automobilbau kehrt Peugeot aber um. So ist der neue 508er nicht nur wegen der Coupé-Form niedriger als sein Vorgänger, sondern vor allem auch kürzer.

Sportlich schwingt sich die Dachlinie hinten tief ins Heck. Das bedeutet, dass man hinten bei der Kopffreiheit Abstriche machen muss. Schönheit muss halt leiden. Aber wenn man ohnedies selten zwei Meter große Lackln spazieren führt, ist der Makel ganz leicht verkraftbar.

Hier nun das sehr gelungene Heck.
Foto: Guido Gluschitsch

Schön ist der Peugeot 508 aber nicht nur, was seine äußere Form angeht – dem Auge am meisten schmeichelt übrigens die Heckansicht -, sondern auch innen. Sehr stilvoll finden wir Holzleisten und Leder. Alles sehr edel, ohne blöd protzig zu sein.

Blöd ist es dafür, wenn man das kleine Lenkrad und die darüber thronenden Armaturen nicht mag. Das ist gewöhnungsbedürftig, wie der Drehzahlmesser, der gegen den Uhrzeigersinn dreht.

Das Lenkrad ist klein, die Armaturen sind deutlich erhöht angebracht.
Foto: Guido Gluschitsch

Peugeot geht es aber gar nicht nur darum, anders zu sein. Nein, mit den hochgestellten Armaturen wollen die Franzosen die Anzeigen näher ans Blickfeld heranrücken. Der Ansatz ist gut, ein Head-up-Display ist trotzdem die weitaus feinere und bessere Lösung.

Das kleine Lenkrad soll die Sportlichkeit unterstreichen. Dabei ist der 508 gar nicht sportlich. Er ist ein schickes, schön gezeichnetes, viertüriges Coupé. Und daran ändert sich auch nichts, wenn man den Fahrerlebnisschalter auf Sport stellt. Dann ist das Fahrwerk nämlich vollends verwirrt und versucht, seine Auslegung als französische Sänfte zu unterdrücken. Unangenehm poltern dann kurze Stöße durchs Fahrwerk.

Komfort statt Sport

Einer sportlichen Fahrweise diametral gegenüber steht auch der Spurhalteassistent, der sich nur zwischen Mitlenken und Piepsen umschalten, aber nicht einfach ausschalten lässt. Auf der kommoden Seite ist die Abstimmung des Automatikgetriebes. Der 508er schaltet extrem sanft, schon fast wie ein CVT-Getriebe.

Der Drehzahlmesser dreht sich gegen den Uhrzeigersinn.
Foto: Guido Gluschitsch

Nicht nur die rasante Fahrerei liegt dem 508er nicht, auch das überhastete Losfahren daheim gelingt nicht, weil man den Startknopf eine gefühlte Ewigkeit drücken muss, bis der 180 PS starke Selbstzünder unter der Motorhaube zu rappeln beginnt.

Eine gefühlte Ewigkeit dauert es auch, bis sich die Tankuhr bewegt. Das ist der riesige Vorteil all des Komforts. Man genießt die Fahrt, kommt entspannt an und ist dabei auch noch sparsam unterwegs. Mit etwas gutem Willen kommt man auf der Langstrecke an den – von WLTP rückgerechneten – NEFZ-Verbrauch von unter fünf Litern knapp heran.

Sparsam statt sportlich. Das passt schon so.
Foto: Guido Gluschitsch

Die Start-Stopp-Automatik, die abseits der Langstrecke beim Spritsparen hilft, hat uns aber hin und wieder geärgert, wenn sie den Wagen an der Ampel zwar abstellte, dann aber nicht mehr startete. Und wir erinnern uns, dass man beim 508er den Startknopf ein bisserl länger drücken muss als bei der Konkurrenz. Da kann es dann schon sein, dass der Hintermann schnell einmal die Nerven schmeißt und die Hupe martert.

Aber davon sollten Sie sich gerade bei Nacht nicht aus der Ruhe bringen lassen, denn der Fernlichtassistent wird sich vermutlich bitterlich rächen, wenn der Huper erst einmal überholt hat. Vorausfahrende Autos werden nämlich gern einmal geblendet. Nicht nur von der Schönheit des neuen 508er. (Guido Gluschitsch, 23.1.2019)

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