Bratislava – Der slowakische Präsident Andrej Kiska hat in seiner Neujahrsansprache des ermordeten Journalisten Jan Kuciak gedacht. Die Tat habe 2018 zu einem "Jahr des Ringens um Anständigkeit und Gerechtigkeit" gemacht, sagte der parteilose Unternehmer am Dienstag im Fernsehen. Kuciak und seine Verlobte Martina Kusnirova waren am 21. Februar erschossen worden.

Er hatte zuletzt zur Rolle des organisierten Verbrechens in der Slowakei recherchiert. Der Tod zweier junger Menschen habe die Gesellschaft zur Selbstreflexion gezwungen, sagte Kiska. "Wir haben das Recht verloren, die Augen zu schließen und den Blick abzuwenden."

Der Anschlag stürzte das Land in eine schwere politische Krise und führte zum Sturz der Regierung des Sozialdemokraten Robert Fico, auf den sein Parteikollege Peter Pellegrini folgte. Im Oktober konnte die Polizei in dem Fall vier Tatverdächtige festnehmen.

Kiska bekräftigte zudem seine Absicht, nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung zu stehen. Diese Neujahrsansprache sei seine letzte als Staatspräsident der Slowakei, sagte der 55-Jährige. Der Millionär ist seit Juni 2014 Präsident des EU-Mitgliedsstaats mit rund 5,4 Millionen Einwohnern. (APA, 1.1.2019)