Bild nicht mehr verfügbar.

Windows 10 hat die Marktführerschaft von Windows 7 übernommen. Der Edge-Browser hingegen konnte sich bislang nicht als Alternative zu Firefox und Chrome etablieren.

Foto: AP

Der König ist tot, es lebe der König. Auf klassischen Desktop-PCs und Laptops ist Microsofts Windows seit Jahrzehnten die unangefochtene Nummer 1. Und das obwohl ungefähr jede zweite Ausgabe des Systems – man erinnere sich an Windows ME, Vista und Windows 8/8.1 – bei den Anwendern nicht sonderlich beliebt wurde.

Der jüngste Spross, Windows 10, wurde in den Tests einigermaßen freundlich empfangen. Doch die ambitionierten Pläne, damit in kurzer Zeit zwei Milliarden Nutzer zu erreichen, scheiterte, obwohl man neben traditionellen Computern auch die Xbox One und andere Geräte zählte. Eins ist Microsoft nun 2018 aber noch geglückt: Die Ablöse von Windows 7.

Bei Statcounter gelang die Thronfolge bereits Anfang 2018.
Foto: Statcounter

Lange geliebte Plattform

Der bisherige Marktführer für Desktop-Systeme stammt immerhin bereits aus dem Jahr 2009. Das bekannte Interface, gepaart mit hoher Stabilität und ordentlicher Performance bescherten ihm eine treue Nutzerbasis. Es löste seinerseits das vor sich hin alternde Windows XP am Sonnenplatz ab. Windows 8 und sein für viele verwirrendes Kachelinterface konnte seinen Spitzenplatz nie gefährden. Und auch die Ablöse durch Windows 10, das am 29. Juli 2015 freigegeben wurde, dauerte, trotz Angebot eines Gratis-Upgrades, seine liebe Weile.

Nachdem die Zahlen von Statcounter schon vor einem Jahr erstmals Windows 10 vor Windows 7 sahen, setzte sich diese Entwicklung erst im Dezember auch in der Analyse von Netmarketshare fort. Damit darf nun aber als gesichert angesehen werden, dass die Thronfolge vollzogen wurde.

Netmarketshare sieht Windows 10 erst seit Dezember knapp vorne.
Foto: Netmarketshare

Windows erfolgreich, Edge-Browser nicht

Auf absehbare Zeit hat Windows 10 auch wenig zu befürchten. In einem Jahr endet der Support für Windows 7, was wohl auch Firmen langsam aber sicher zum Umstieg zwingt. Und Microsoft will Windows 10 über größere Updates weiter entwickeln, statt eine vollständige Nachfolgeversion zu entwickeln. Andere Betriebssysteme – macOS und Linux kommen gemeinsam auf einen Desktopmarktanteil von etwa zehn Prozent – stellen ebenfalls keine Gefahr dar.

Im sogenannten "Browserkrieg" muss Microsoft aber mittlerweile klein beigeben. Das Surftool Edge konnte sich in den letzten Jahren nicht gegenüber Chrome, Firefox und Safari behaupten. Nun verabschiedet sich Microsoft von der eigenen Renderengine und stellt auf Webkit um, das auch Chrome und Safari als Basis dient. (gpi, 02.01.2018)