Dass Entwickler Multiplayer-Games auch über den Kauf des Spiels selber monetarisieren müssen, um langfristig die Entwicklung neuer Inhalte und die Serverinfrastruktur finanzieren zu können, ist einleuchtend. Dementsprechend werden häufig "kosmetische" Inhalte angeboten, also etwa Skins, Tanzanimationen und ähnliche Erweiterungen, die eine Individualisierung ermöglichen, ohne spielerische Vorteile zu bringen.

Bei Call of Duty: Black Ops 4, das insbesondere für seinen neuen Battle Royale-Modus "Blackout" bekannt ist, treibt die Verwirtschaftlichung des Spieles allerdings kuriose Blüten, wie etwa Multiplayer First dokumentiert. Am "Schwarzmarkt", dem Ingame-Store des Games, wird ein einfacher roter Punkt verkauft.

Zum Zeitpunkt des Screenshots wurde der Punkt noch als Feiertagsaktion zum halben Preis angeboten.
Foto: Screenshot

Ein Euro für den "offenen Punkt"

"Offener Punkt" heißt das Angebot offiziell auf Deutsch. Verlangt werden dafür 100 "Call of Duty-Punkte". Je nachdem, in welchem Größenpaket man diese Ingame-Währung für echtes Geld erwirbt, ergibt sich ein Umrechnungskurs von etwa 75 Eurocent bis knapp einen Euro.

Es handelt sich um nichts anderes, als eine Alternative zum Fadenkreuz, die man in diesem Fall beim "Reflex"-Visieraufsatz für die Waffen im Spiel wählen kann. Wenngleich Publisher frei über die Monetarisierung ihrer Werke entscheiden können, stellt sich die Frage, ob besagter Punkt nicht eigentlich in die Basisfunktionalität fallen und somit schon im Grundspiel enthalten sein sollte.

Wie man im Rotpunkt-Visier von PUBG die Zielmarkierung umschaltet.
AniFlex Gaming

So bietet etwa auch das Rotpunkt-Visier in Playerunknown‘s Battlegrounds mehrere Alternativen zum namensgebenden Punkt, die sich im Spiel per Tastendruck einstellen lassen – ganz ohne sie zuvor kaufen zu müssen. (red, 03.01.2018)

"CoD: Blackout" im Test.
DER STANDARD