Fuchsia trifft Android.

Grafik: Google

Unter dem Codenamen Fuchsia arbeitet Google seit mittlerweile mehr als zwei Jahren an einem neuen Betriebssystem. Die Entwicklung erfolgt weitgehend öffentlich, Fragen zur Zielsetzung des Projekts beantwortet das Unternehmen hingegen nicht. Klar ist jedenfalls, dass mittlerweile eine erkleckliche Anzahl von Google-Entwicklern zu dem Projekt beigetragen haben, was größere Ambitionen nahelegt. Ein aktueller Bericht von 9to5Google gibt nun Spekulationen neue Nahrung, dass es sich bei Fuchsia um einen Android-Nachfolger handeln könnte.

Runtime

Aus frischen Codeeinträgen geht hervor, dass Google an der Portierung der Android Runtime für Fuchsia arbeitet. Dies würde es erlauben, bestehende Android-Apps unter Fuchsia zu nutzen, was einen nahtlosen Übergang zwischen den beiden Systemen ermöglichen würde. Ganz überraschend kommt diese Entdeckung allerdings nicht, hat doch Google die Android Runtime auch schon für Chrome OS portiert, eine Umsetzung für Fuchsia erschien da nur logisch.

Dass sich Fuchsia und Android langsam näher kommen, zeigt sich aber auch an einer anderen aktuellen Entdeckung. Bereits vor einigen Wochen wurde das Entwicklungskit für Fuchsia im Android-Source-Code hinzugefügt, was genutzt werden könnte, um Fuchsia-Systeme im Android-Emulator auszuführen.

Hintergrund

Während das bisherige Android auf Linux basiert, handelt es sich bei Fuchsia um eine vollständige Eigenentwicklung von Google. Dabei kommt ein eigener Kernel namens Zircon zum Einsatz. Die Entwicklung von Apps ist vor allem an das Flutter-Framework gebunden, das auch für Android und iOS verfügbar ist. Ein zentraler Unterschied zu Linux ist die verwendete Open-Source-Lizenz: Erlaubt diese doch den Code weiterzuverwenden, ohne Änderungen zurückgeben zu müssen, wie es beim Linux-Kernel der Fall ist. (apo, 3.1.2019)