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Die Schülerin Emma Gonzalez wurde zum Gesicht einer Bewegung für strengere Waffengesetze.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/CHIP SOMODEVILLA

Miami – Fast ein Jahr nach dem Massaker an einer Schule in Parkland in Florida hat eine vom Staat Florida eingesetzte Untersuchungskommission ihren Abschlussbericht veröffentlicht: Darin schlägt sie unter anderem die Bewaffnung von Lehrern sowie "Schutzzonen" für Schüler vor, die sie vor den Blicken eines Amokläufers verbergen sollen.

Den Vorschlag, Lehrer zu bewaffnen und zu trainieren, hatte US-Präsident Donald Trump bereits kurz nach dem Massaker gemacht. Am 14. Februar 2018 hatte der 19-jährige Nicolas Cruz insgesamt 17 Menschen an seiner ehemaligen Oberschule, der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, mit einem halbautomatischen Gewehr erschossen. In ihrem 400-seitigen Bericht beschreibt die Kommission minutiös, wie Cruz eines der schlimmsten Schulmassaker in der US-Geschichte anrichten konnte.

Kritik an Sicherheitskräften

Sie kommt zu dem Schluss, dass es nicht das Verschulden eines Einzelnen war oder es an einem größeren Versagen lag, dass das Blutbad nicht verhindert wurde, sondern an vielen Unzulänglichkeiten im Sicherheitssystem der Schule. Unter anderem war das Personal demnach nur mangelhaft auf derartige Situationen vorbereitet. Bereits vorhandene, von außerhalb nicht einsehbare Schutzzonen seien vollgestellt und somit für die Schüler unzugänglich gewesen.

Der Bericht kritisiert zudem die Sicherheitskräfte für ihren nur schlecht abgestimmten Einsatz. Die Mitglieder der Kommission stammen aus dem Polizei-, Justiz- und Bildungsbereich.

Nach seiner Festnahme hatte Cruz ausgesagt, unter Depressionen zu leiden und zweimal versucht zu haben, Suizid zu begehen. Trotz seiner Vorgeschichte gelang es ihm, ganz legal ein halbautomatisches Sturmgewehr zu kaufen. (APA, 3.1.2019)