Ein Überblick.

Im Vorjahr führte der Weg für Matthias Walkner zum Sieg.

Foto: APA/AFP/Fife

Matthias Walkner ist entspannt. "Ich habe meine Dakar-Trophäe daheim stehen, und die kann mir keiner mehr nehmen", sagt der 32-Jährige. Was er nicht sagt: Eine zweite Trophäe könnte ihm auch keiner nehmen, wenn er sie denn nach Hause bringt.

Genau um diese geht es für den Motorradfahrer ab Sonntag bei der 41. Auflage der legendären Rallye Dakar. Die Langstreckenrallye endet längst nicht mehr in der namensgebenden Hauptstadt des Senegal, gilt aber nach wie vor als die härteste und längste der Welt. Erstmals findet sie heuer in nur einem Land statt. Argentinien und Bolivien zogen sich aufgrund finanzieller Bedenken zurück, nur Peru blieb als Ausrichterland.

Am 17. Jänner endet das Rennen in Lima, die zehn Etappen werden zu mehr als zwei Dritteln auf Sand gefahren. Walkner trainierte in der arabischen Wüste, er erwartet eine "spannende, extrem anstrengende und sehr gefährliche Dakar". Der Sand sei tückisch: "Das ständige Auf- und Abfahren ist eintönig und für die Konzentration enorm schwierig."

Ernährung umgestellt

Der 2016 schwer gestürzte KTM-Fahrer hat seine Ernährung im Vorfeld umgestellt, um Erkrankungen vorzubeugen. "Ich habe aber trotzdem noch genügend Reserven für die kräftezehrenden Etappen."

Insgesamt sind 534 Teilnehmer mit 334 Fahrzeugen angemeldet, in der Autoklasse treten Motorsportlegenden sonder Zahl an. Carlos Sainz will seinen Titel verteidigen, Sebastien Loeb hofft im vierten Anlauf auf den ersten Sieg. Stephane Peterhansel gehört mit 13 Siegen, davon sechs am Motorrad, ohnehin schon zum Dakar-Inventar. Mit Nani Roma (Sieg 2014), Nasser al-Attiyah (2015), Giniel de Villiers (2009) und dem fünffachen Motorradsieger Cyril Despres haben einige weitere Siegesanwärter Erfahrung mit dem obersten Stockerlplatz.

Auch Walkner hat ernstzunehmende Konkurrenz, unter anderem sind seine Vorgänger Toby Price (2016) und Sam Sunderland (2017) dabei. "Es können zehn Fahrer gewinnen, und man braucht immer auch das Quäntchen Glück", sagt der Salzburger.

Kinigadner erwartet "Gänsemarsch"

Vorbereitung und Renntaktik dürften heuer eine noch größere Rolle spielen als gewöhnlich, die langen Sandstrecken werden laut dem mehrfachen Etappensieger Heinz Kinigadner zu einem "Gänsemarsch führen. "Rennentscheidend wird, wie sich die Fahrer speziell vor den Tagen mit Massenstart oder verkehrter Startreihenfolge platzieren", sagt der Routinier.

"Im Sand sieht man die Spuren relativ gut, und wenn sich der Erste verfährt und die anderen die Spur nachfahren, dann verfahren sich die auch", sagt Walkner. Er wolle schnell fahren, aber auf die eigene Navigation vertrauen.

Für Kinigadner eine gute Idee: "Hiasi hat sicher die beste Taktik und ist der, der von den Favoriten am meisten mitdenkt." Hiasi, also Walkner, sagt: "Klar stecke ich mir das Ziel, unter die Top drei zu fahren. Aber ich mache mir keinen Druck, es muss einfach alles zusammenpassen." Auf dem Spiel steht auch die Serie seines Motorradherstellers, KTM hat bei den Motorrädern 17-mal in Folge gewonnen. (schau, APA, 4.1.2018)