Ein ausgebrannter Lkw im Bundesstaat Ceará. Die Regierung schickt nur Soldaten, die gegen die Bandenkriminalität im Norden vorgehen sollen.

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Rio de Janeiro – Die neue brasilianische Regierung des rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro hat Soldaten in den Nordosten des Landes geschickt, um dort gegen die jüngste Gewalt krimineller Banden vorzugehen. Justizminister Sergio Moro habe 300 Soldaten für die kommenden 30 Tage in den Teilstaat Ceara beordert, teilte das Ministerium am Freitag mit. Der Einsatz wurde mit der steigenden Zahl von Angriffen "krimineller Vereinigungen" auf Busse und öffentliche Gebäude begründet.

Der Gouverneur des Teilstaats mit neun Millionen Einwohnern habe die Regierung um militärische Unterstützung gebeten. In Ceara waren bei Angriffen zuletzt ein Mensch getötet und zwei weitere Menschen verletzt worden. Rund 45 Verdächtige wurden nach Angaben der Behörden festgenommen. Bei den Attacken wurde den örtlichen Behörden zufolge auf Bankangestellte geschossen. Busse und Tankstellen seien angezündet und öffentliche Gebäude zerstört worden.

Brasilianische Medien berichteten unter Bezug auf Regierungsquellen, dass kriminelle Banden für die Vorfälle verantwortlich seien. Die Banden wollen demnach gegen eine Verschärfung von Haftbedingungen protestieren, die ihnen die Kontrolle des Drogenhandels in den Gefängnissen erschweren. Bolsonaro hatte im Wahlkampf die innere Sicherheit zu einem zentralen Thema seiner Kampagne gemacht. (APA, 5.1.2019)