Rund 200.000 Elektroautos sollten nach den Plänen der Vorgängerregierung im Jahr 2020 auf Österreichs Straßen herumkurven. 72 Millionen Euro wurden unter Rot-Schwarz lockergemacht, um die E-Mobilität anzuschieben. Ein erklecklicher Teil davon ist im Topf geblieben, das Interesse vor allem privater Autolenker an einem Elektrofahrzeug hielt und hält sich in Grenzen.

Es ist weniger der Preis als das suboptimale Umfeld, das eine Massenbewegung weg vom Verbrenner hin zum Elektroantrieb behindert. Fehlende Lademöglichkeiten dort, wo das Auto untertags steht, nämlich nahe dem Arbeitsplatz, ist das eine. Es fehlt aber auch und vor allem in der Stadt die Möglichkeit, Autos dort zu laden, wo sie über Nacht stehen, nämlich nahe der Wohnung. Zwar ist es löblich, dass der Einbau von Ladestationen in Mehrparteienhäusern mit 600 Euro gefördert wird; der Einbau einer Wallbox ist aber an die Zustimmung aller Hausparteien gebunden. Sagt nur einer von zehn nein, können sich neun brausen gehen.

Dass die Förderung beim Kauf eines Elektroautos von 4000 Euro auf 3000 Euro gekürzt wird, ist grundsätzlich richtig, sofern gleichzeitig mehr Geld und noch mehr Gehirnschmalz in die Verbesserung der Rahmenbedingungen gesteckt werden. Vorschläge wie Tempo 140 für E-Autos in emissionsgeplagten und geschwindigkeitsreduzierten Zonen werden den Kaltstart, den E-Autos bisher hingelegt haben, wohl eher nicht vergessen machen. (Günther Strobl, 6.1.2019)