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Musk bei der Zeremonie zum Baubeginn in Schanghai.

Foto: Reuters/Aly Song

Tesla macht mit seinen Expansionsplänen in China Ernst. Laut Unternehmensgründer Elon Musk hat am Montag der Bau eines Werks in der chinesischen Millionenmetropole Schanghai begonnen. "Freuen uns auf Baustart für die Tesla-Schanghai-Gigafabrik heute", schrieb Musk auf Twitter. Das Werk solle bis Sommer stehen, die Produktion der ersten Autos vom Typ Model 3 solle bereits Ende des Jahres beginnen. "Nächstes Jahr wollen wir die Produktion in Großserie erreichen."

Musk selbst war am Montag bei der Zeremonie zum Baubeginn anwesend. Tesla hatte im Sommer 2018 angekündigt, in Schanghai eine riesige Fabrik mit einer Kapazität von jährlich 500.000 Fahrzeugen zu errichten. Die "Gigafabrik" soll das größte Werk des Elektroautobauers außerhalb der USA werden – und Tesla so Zugang zum boomenden chinesischen Markt ungeachtet von Handelsstreitigkeiten zwischen beiden Ländern verschaffen. Ab 2020 dann soll die Produktion im großen Stil beginnen.

Musk lobte laut Pressemitteilung, China werde zum "Weltmarktführer in der Umsetzung von Elektromobilität". Der Markt sei entscheidend für Teslas "Mission, den weltweiten Wandel zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen". China ist bereits dank staatlicher Förderung der größte Markt für E-Autos.

Gigafabrik

In Schanghai hat Tesla bereits ein Zentrum für Technik und Entwicklung. Das Unternehmen nennt seine geplanten Werke "Gigafabriken", weil dort sowohl die Autos als auch die für den Elektroantrieb benötigten Batterien hergestellt werden sollen. In den USA baut Tesla seine Autos im Bundesstaat Kalifornien zusammen, die Batterien produziert das Unternehmen im Bundesstaat Nevada.

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Noch sieht es etwas trist am Tesla-Standort aus.
Foto: Reuters/Sun Yilei

Die Kosten für die neue Fabrik in Schanghai belaufen sich laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg auf rund fünf Milliarden Dollar (4,4 Milliarden Euro). Tesla hat versichert, der Konzern werde alleiniger Besitzer des Werks sein. Bislang durften ausländische Autohersteller in China nur einen Anteil von höchstens 50 Prozent an Gemeinschaftsunternehmen mit chinesischen Partnern halten. Die Regierung hatte vergangenes Jahr aber angekündigt, diesen Zwang schrittweise aufzuheben. Hersteller von Elektrowagen wurden schon 2018 von der Auflage befreit. Bis 2020 soll der Zwang für Nutzfahrzeughersteller fallen, bis 2022 für Hersteller konventioneller Pkws.

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Musk hat sich auch in Schanghai inszeniert.
Foto: AP/Ng Han Guan

Hoffnung ruht auf Model 3

Tesla will mit dem Model 3 den Durchbruch auf dem Massenmarkt schaffen. Das Fahrzeug ist laut Unternehmensangaben inzwischen das fünftmeistverkaufte Auto auf dem US-Markt. In den USA hatte die Produktion des Modells den Autobauer allerdings lange vor Probleme gestellt. Immer wieder musste das selbstgesteckte Ziel von 5.000 produzierten Autos pro Woche zurückgestellt werden.

Zeitgleich zur China-Ankündigung hat Musk auch sein Twitter-Profilbild verändert – und sich selbst einen Bart aufgezeichnet. (red, AFP, 7.1.2019)