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Das britische Parlament soll einem Zeitungsbericht zufolge am 15. Jänner über das Brexit-Abkommen abstimmen.

Foto: Reuters/Benoit Tessier

London – Wegen des Brexit werden einer Studie zufolge Vermögenswerte über 800 Milliarden Pfund (890 Milliarden Euro) von Großbritannien an Finanzmarktplätze in der Europäischen Union verschoben. "Je näher wir an den 29. März ohne Abkommen heranrücken, desto mehr Mittel werden umgeschichtet", sagte der Chef der Finanzdienstleistungssparte der Beratungsgesellschaft EY in Großbritannien, Omar Ali, am Montag.

Großbritannien will die EU Ende März verlassen. Ein Vertrag darüber steht aber noch aus. Das britische Parlament soll einem Bericht der BBC zufolge am 15. Jänner über das mit der EU-Kommission mühsam ausgehandelte Brexit-Abkommen abstimmen. Der Ausgang ist allerdings völlig unklar. Damit steigt die Gefahr eines ungeregelten Austritts. Unterbrechungen könnte es dann bei Finanzströmen, Luftverkehr und im Handel geben.

Nach dem EU-Austritt Großbritanniens brauchen in London ansässige Banken eine eigene Gesellschaft mit Banklizenz in einem EU-Land, um ihre Produkte und Dienstleistungen in den verbleibenden 27 Mitgliedstaaten vertreiben zu dürfen. Laut EY haben sich 80 Institute entschieden, Geschäft von London zu verlagern. Mit zu den gefragtesten Städten gehören Dublin, Luxemburg, Paris und Frankfurt. Die Lobbygruppe Frankfurt Main Finance rechnet allein für die Mainmetropole mit einem zusätzlichen Bilanzvolumen von 750 bis 800 Milliarden Euro. (APA, Reuters, 7.1.2019)