Wenn Krankheiten in den Ferien zuschlagen: Über Weihnachten und Silvester hatte es viele mit Halsweh, Fieber und Kopfschmerzen erwischt.

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Karin Pollack beschäftigt sich von Berufs wegen mit Gesundheit. Manchmal hört sie Krankengeschichten und schreibt darüber in diesem Blog.

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Es gibt Menschen, die werden immer im Urlaub krank. Die Situation ist klassisch. Wenn der Stress nachlässt und der Adrenalinspiegel sinkt, haben plötzlich die Viren und Bakterien freie Fahrt. Zumindest in meiner Familie war das heuer wieder einmal so. Gleich nach den Weihnachtsfeierlichkeiten kam der Husten, begleitet von hohem Fieber. Mein kleiner Neffe machte den Anfang. Er hatte sich auf alles Mögliche gefreut, auf die Therme Oberlaa zum Beispiel. Der Ausflug dorthin fiel gleich einmal ins Wasser. Stattdessen lag er im Bett und fieberte vor sich hin – sogar das Tablet mit den Videospielen blieb unbenutzt.

Richtig nervös machte ihn aber, dass er Silvester versäumen würde. Doch er hatte Glück, denn erwischt hatte ihn ein klassischer Virus, und der war nach drei Tagen wieder vorbei. Dann jedoch kam seine Mutter dran. Leider dauerte es bei ihr länger.

Nach drei Tagen unruhig

Als Fieber und Kopfweh nach drei Tagen immer noch nicht vorbei waren, wurde sie unruhig. In die Ambulanz eines Krankenhauses nur wegen eines Infekts? Das schien ihr im 21. Jahrhundert und den überfüllten Spitalsambulanzen nicht richtig. Sie googelte sich erst mal durch das Wiener Internet. So kam sie schnell auf den Ärztefunkdienst. Sie wählte 141 und erfuhr, dass es an Sonn- und Feiertagen sowie nachts eine Ambulanz in der Pillergasse im 15. Bezirk gibt, wo Allgemeinmediziner mit Rat zur Verfügung stehen. Es war genau das, was sie brauchte.

Samstagfrüh fuhr sie fiebernd dorthin. Man hatte sie vorgewarnt, dass sie unter Umständen lange Wartezeiten in Kauf nehmen müsste, doch zu ihrem großen Erstaunen war das gar nicht der Fall. Am 5. Jänner war sie mutterseelenallein im Wartezimmer. Ein Zivildiener nahm ihre Daten auf, fünf Minuten später saß sie vor einem Arzt, der sonst im 21. Bezirk ordiniert, erklärte ihre Beschwerden und war in zehn Minuten wieder draußen.

Aus Urlaub wird Krankenstand

Mit einem Antibiotikum, das sie postwendend einnahm – denn sie hatte das Kranksein im Urlaub echt satt. Zwar hat sie das Antibiotikum nicht gleich gesund gemacht – das Kopfweh plagte sie noch ein paar Tage –, dass es in Österreich aber so eine effiziente Versorgung gibt, das habe sie überrascht, hat sie später erzählt.

Außerdem ist der Besuch in der Ambulanz insofern praktisch, als sie ihren Urlaub jetzt in Krankenstandstage umwandeln kann. Das hat sie in der Personalabteilung erfahren. Die Telefonnummer 141 wird sie sich für den nächsten Urlaub also merken. Die nächste Ferienkrankheit kommt bestimmt. (Karin Pollack, 13.1.2019)