So jubelten die Salzburger Bullen bisher in der Champions Hockey League. Und so soll es am Dienstag in München weitergehen.

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Im Viertelfinale stieg Salzburg gegen den finnischen Champion Oulun Kärpät mit 3:2 und 1:1 (Video) auf.

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Im Achtelfinale stieg Salzburg gegen den französischen Meister Dragons de Rouen mit 5:1 (Video) und 3:3 auf.

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Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach. Und wenn Bullen gegen Bullen spielen, müssen Bullen Gerüchten um mögliche Absprachen widersprechen. So geschah es im Fußball, so ist es im Eishockey. Am Dienstag (19.30 Uhr/ORF Sport+) matchen sich der EHC Red Bull München und der EC Red Bull Salzburg im ersten Halbfinalspiel der Champions Hockey League. "Das wird auf dem Eis geregelt. Wir wollen ins Finale", sagt Münchens Kapitän Michael Wolf der Bild. Sein Salzburger Gegenstück Matthias Trattnig ist auch kein Losertyp: "Wenn ich spiele, will ich gewinnen, egal, wer der Gegner ist."

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Die bayerische Hauptstadt ist ob der ersten Begegnung der beiden seelenverwandten Vereine jedenfalls aus dem Häuschen. 6.142 Eishockey-Fans werden erwartet, das Olympia-Eisstadion ist längst ausverkauft. Dem achtfachen österreichischen Champion mangelt es nicht an Selbstvertrauen. Wer den finnischen Topklub Oulun Kärpät bezwingt, muss den deutschen Serienmeister nicht fürchten. Man könne jeden Verein der Welt schlagen, gab sich Trainer Greg Poss vor der Abreise optimistisch – obwohl seit Jahreswechel bereits zwei Spiele verloren gingen. Nicht etwa gegen die New York Rangers oder die Pittsburgh Penguins, sondern gegen die Innsbrucker Haie und die Dornbirn Bulldogs. Immerhin, am Sonntag konnte die klitzekleine Ergebniskrise mit einem 4:2-Erfolg in Südtirol rechtzeitig beendet werden.

Fünf Olympiafinalisten

München wiederum war zuletzt erfolgreich unterwegs: Fünf Siege aus den letzten sechs Ligaspielen sind Warnung genug. Zudem baut der EHC mit Torhüter Danny aus den Birken, Yannic Seidenberg, Daryl Boyle, Frank Mauer und Patrick Hager gleich auf fünf Spieler, die 2018 mit dem deutschen Team in Pyeongchang Olympia-Silber gewonnen haben.

In puncto Sponsoring ist der EHC München ein Nachzügler. In Salzburg stieg Red Bull bereits im Jahr 2000, als von Fußball noch keine Rede war, ein. In München ist das Getränke-Imperium seit 2012 aktiv. Red Bull rettete den Klub damals vor dem drohenden Konkurs, richtig aufwärts ging es ab 2014, als Trainer Don Jackson von Salzburg nach München wechselte. Seither krönten sich die Bullen gleich drei Mal zum deutschen Meister. Im Gegensatz zum Fußball wechseln die Spieler beider Vereine zwar nicht munter hin und her, einen Anknüpfungspunkt gibt es dennoch – die 2014 in Salzburg-Liefering eröffnete Red Bull Hockey Akademie bildet Talente aus Deutschland und Österreich gleichermaßen aus. Wenn Salzburg und München im Halbfinale aufeinandertreffen, werden sich einige Jungprofis gegenüberstehen, die einst in der Alps Hockey League gemeinsam für die Red Bull Hockey Juniors gespielt haben.

Retourmatch am 16. Jänner

Im Retourmatch zwischen Salzburg und München am 16. Jänner (20.20/live ORF Sport+) geht es um den Finaleinzug. Der Gegner wird zwischen den Frölunda Indians aus Göteborg und dem HC Pilsen aus Tschechien ermittelt. Das Erreichen des Endspiels wäre der größte Erfolg eines österreichischen Klubs seit der VEU Feldkirch, die 1998 die European Hockey League gewonnen hat. Cheftrainer war damals Ralph Krueger, mittlerweile als Präsident des FC Southampton Chef von Fußballtrainer Raph Hasenhüttl. Aber das ist eine andere Geschichte. (Philip Bauer, 8.1.2019)