Sarah Wiener ist nicht angetan.

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Berlin – Die Köchin Sarah Wiener hält es für unnütze Angeberei, ein Steak mit Blattgold zu verzieren. Bayern-München-Star Franck Ribery hatte kürzlich ein Video von einem Stück Glitzerfleisch gepostet. "Es ist keine Luxusküche. Es ist eine dekadente Schwachsinnsküche", sagte Wiener der Deutschen Presse-Agentur.

Die Haute Cuisine habe mehr zu bieten. Da gehe es um Originalität, Kreativität und Geschmackskompositionen. Blattgold sei weder besonders kreativ noch geschmacklich wertvoll. "Selbst kulinarisch gibt's dafür die Note Fünf von mir", sagt Wiener, die unter anderem ein Restaurant im Berliner Museum Hamburger Bahnhof betreibt.

"Geradezu armselig"

Ribery hatte ein Video aus Dubai gepostet, in dem ihm ein vergoldetes Steak serviert wird. Laut Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic soll Ribery dazu eingeladen worden sein. Er erntete viel Kritik, weil er danach von seinem Twitter-Account aus obszön zurückgeschimpft hatte, erlegte ihm der Verein eine Geldstrafe auf.

Mit Geld könne man prinzipiell zwar alles machen, was man wolle, meint Wiener. Das so zu zelebrieren und der Welt mitzuteilen finde sie aber nicht nur dekadent, sondern "geradezu armselig, wenn man betrachtet, wie viele Milliarden Menschen sich nicht einmal einen Fingerhut von diesem Steak leisten können". (APA, 8.1.2018)