Bei der Telekom hängt der Haussegen schief.

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Wien – Das Kalkül ging offenbar nicht auf. Der Kollektivvertragsabschluss für die privaten Telekomnetzbetreiber fiel mit plus 2,6 Prozent so verhalten aus, dass er für die parallel laufenden Gehaltsverhandlungen der Telekom-Austria-Bediensteten zur Bremse wurde statt zur Messlatte. Der eine zusätzliche Urlaubstag, den Beschäftigte bei T-Mobile/UPC, "3" und Co heuer bekommen, mache das Kraut auch nicht fett, heißt es in der Belegschaftsvertretung der mexikanisch-österreichischen Telekom Austria (TA). Ein Dreier vor dem Komma werde dadurch nicht erreicht.

Genau einen Dreier nach dem Vorbild der Metaller und der Eisenbahner will der Zentralausschussvorsitzende der TA, Werner Luksch, in der stockenden Gehaltsrunde aber sehen: "Die Arbeitgeber haben uns keine Wahl gelassen. Die A1-KollegInnen haben unter schwierigen Rahmenbedienungen einen hervorragenden Job gemacht und verdienen es nicht, mit Almosen abgespeist zu werden." Die Personalausgaben für die rund 12.000 Beschäftigten der TA-Gruppe in Österreich seien niedriger als 2010, rechnet Luksch in einer Aussendung vor.

"Lächerliches Angebot"

"Bis jetzt waren wir sehr leise, und jetzt wird es sehr schnell laut werden", warnt Luksch das TA-Management rund um TA-Generaldirektor Thomas Arnoldner. Die Verantwortlichen der A1 Telekom Austria AG hätten ihr "von Anfang an lächerliches Angebot bisher lediglich auf 2,5 Prozent erhöht, allerdings mit einem Deckel von 110 Euro für Angestellte und 1,75 Prozent für Beamte. Er fordert nun ein "ordentliches Gesamtpaket" für Angestellte und Beamte. Es habe drei Gesprächsrunden gegeben, bei denen in einigen Punkten Annäherungen erzielt worden seien, betonte eine TA-Sprecherin.

Jedoch hängt bei der TA der Haussegen schief. Die jüngste Verhandlungsrunde fand in kleinstem Kreis der Verhandlungsführer statt. TA-Personalchef Peter Pirkner war ebenso wenig dabei wie die Abgesandten von A1-Ablegern wie A1 Digital oder TA-Holding, Man gebe der direkten Gesprächsführung den Vorzug gegenüber einem Meinungsaustausch über die Medien, so die Sprecherin. "Wir laden unsere Gesprächspartner ein, an den Verhandlungstisch zurückzukehren". (ung, APA, 8.1.2019)