Rom/Riga – EU-Kommissionsvizechef Valdis Dombrovkis hat nach der Einigung im Budget-Streit zwischen Brüssel und Rom vor weiteren Problemen gewarnt. Italien habe zwar eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um das Haushaltsdefizit im Jahr 2019 zu reduzieren. In der Tat verschiebe "ein Großteil dieser Maßnahmen nur den Zeitpunkt des Inkrafttretens der expansiven fiskalischen Maßnahmen", so Dombrovskis am Dienstag.

Beispielhaft nannte der für den Euro zuständige EU-Kommissar aus Lettland das geplante Bürgereinkommen und ein Absenken des Pensionsalters. Im Ergebnis könnten sich daraus 2020 ein "negativer fiskalischer Effekt" und ein "großes Problem mit dem Budget" ergeben, sagte Dombrovskis am Rande einer Konferenz vor Journalisten in Riga.

Die EU-Kommission und Rom hatten sich nach monatelangem Streit erst kurz vor Weihnachten auf einen Kompromiss für den italischen Haushalt 2019 geeinigt. Die Brüsseler Behörde hatte in einem beispiellosen Vorgang zunächst die ursprünglichen italienischen Etatpläne mit einer hohen angepeilten Neuverschuldung zurückgewiesen. Um ein Strafverfahren der EU-Kommission gegen Italien abzuwenden, nahm Rom in letzter Minute empfindliche Änderungen am Haushalt vor. (APA, 8.1.20189