Rom/Brenner – Der italienische Verkehrs- und Infrastrukturminister, Danilo Toninelli, hat ausgeschlossen, dass die Bauarbeiter für den Brennerbasistunnel (BBT) gestoppt werden könnten. Rom prüft ja zurzeit, ob beim BBT das Verhältnis zwischen Kosten und Vorteilen für das Wirtschaftssystem im Einklang stehen. Bald werde es die Ergebnisse dieser Studie geben, so der Minister der Fünf Sterne-Bewegung.

In einem Videointerview für die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" verteidigte Toninelli am Dienstag seinen Parteikollegen und Minister für die Beziehungen zum Parlament, Riccardo Fraccaro, der sich im Oktober mit einem Plädoyer für einen Baustopp des BBT scharfe Kritik zugezogen hatte. Der Brennerbasistunnel sei ein Projekt, mit dem die Bevölkerung nicht einverstanden gewesen sei und die weniger kostspielig hätte sein können, sagte der Verkehrsminister.

Toninelli bestritt, dass die Regierung aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung grundsätzlich gegen große Infrastrukturprojekte sei, die von den Vorgängerregierungen beschlossen wurden. Das einzige Bauprojekt, das bisher eingefroren wurde, sei die Bahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke Turin-Lyon, die über 20 Milliarden Euro koste. Auch in diesem Fall prüfe die Regierung das Verhältnis zwischen Ausgaben und wirtschaftlichen Vorteilen des Großprojekts. (APA, 8.1.2018)