Berlin/Wien – Ende Dezember wurde wie berichtet bekannt, dass "Spiegel"-Reporter Claas Relotius in großem Umfang seine eigenen Geschichten gefälscht und Protagonisten erfunden hat. Der Fall hat jetzt einen Betrüger auf den Plan gerufen, der sich als "Claas Relotius" ausgab und Hörfunksendern – darunter Radio Eins (RBB) sowie Antenne Bayern – Interviews anbot. "Inzwischen kann ich mir vorstellen, (...) zu allen Vorwürfen Stellung zu nehmen und über meine Arbeit beim Spiegel wie auch über meine Zukunft (u.a. ein Buchprojekt) zu sprechen", heißt es laut dem Medienmagazin "Zapp" in einer E-Mail des falschen Relotius.

Der Anwalt des echten Claas Relotius erklärte gegenüber dem NDR-Medienmagazin Zapp, "es handelt sich offenbar um einen Dritten, der – aus welchen Gründen auch immer – unter der vorgeblichen Identität unseres Mandanten Interviews anbietet". Sein Mandat beabsichtige "derzeit keinerlei öffentliche Auftritte oder Interviews zu erteilen." Wer hinter dem Täuschungsversuch steckt, ist bisher unklar. (red, 8.1.2019)