Baden-Baden – Das Bild "Girl With Balloon" des Street-Art-Künstlers Banksy wurde berühmt, weil es sich bei einer Kunstauktion durch einen im Rahmen verborgenen Schredder selbst zerstörte. Nun kommt es nach Baden-Baden: Wie das Museum Frieder Burda am Dienstag mitteilte, ist es dort vom 5. Februar bis zum 3. März zu sehen.

"Wir erwarten ein großes Interesse, auch gerade von jungen Menschen und Banksy-Fans", sagte Museumsdirektor Henning Schaper. Das Museum will das berühmte Bild nicht einfach nur zur Schau stellen, sondern dem Anliegen des Künstlers nach "Demokratisierung der Kunst" Rechnung tragen. "Wir diskutieren gerade, wie wir das Werk möglichst vielen Menschen zugänglich machen können", so Schaper.

banksyfilm

Die Präsentation soll von einem Symposium begleitet werden. Neben Hintergründen und der Intention Banksys sollen Bedingungen in einer Kunstwelt beleuchtet werden, die eine "Wertexplosion" ermöglichen.

Selbstzerstörung im Auktionssaal

Das Bild "Girl With Balloon" zerstörte sich im Herbst kurz nach seinem Verkauf an eine europäische Sammlerin für umgerechnet knapp 1,2 Millionen Euro. Banksy, dessen wahre Identität unbekannt ist, stellte die Aktion auf seinem Instagram-Account im Internet als von langer Hand geplante Kritik am Kunstmarkt dar. Sotheby's feierte das zerstörte Bild dagegen als "erstes Kunstwerk der Geschichte, das während einer Auktion live entstanden" sei. Banksy habe in der Auktion kein Kunstwerk zerstört, sondern eines geschaffen.

Das geschredderte Bild heißt seitdem "Love is in the Bin" ("Die Liebe ist im Mistkübel"). Banksy, der aus Bristol stammen und Ende der 90er-Jahre nach London gekommen sein soll, machte sich einen Namen mit gesellschaftskritischen und oft kontroversen Motiven. (APA, 8.1.2019)