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Mit Dash Buttons von Amazon lassen sich Kaffee oder Windeln per Knopfdruck nachbestellen. Etwas zu bequem, finden Konsumentenschützer.

Foto: REUTERS / Elijah Nouvelage

Seattle – Einen kleinen WLAN-Knopf an die Waschmaschine kleben und Waschmittel oder andere Produkte des täglichen Bedarfs fortan per Knopfdruck nachordern – solche Bestellknöpfe bietet der Onlinehändler Amazon Kunden seit einigen Jahren in Deutschland an. Ob Amazon das weiterhin tun darf, soll jetzt das Oberlandesgericht München entscheiden. Die Verhandlung beginnt am Donnerstag.

Den Prozess in erster Instanz hatte Amazon verloren – das Landgericht München gab der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mit ihrer Klage recht. Denn die Sache hat einen Haken: Auf den Bestellknöpfen finden sich nur die Markenlogos des jeweiligen Herstellers, aber keine Angaben zu Preis oder Inhalt. Diese Angaben hat der Kunde zwar beim Installieren der App erfahren, aber Details können sich ändern.

Hinweise für Kunden fehlen

Außerdem fehlt der Hinweis, dass jeder Knopfdruck eine zahlungspflichtige Bestellung bedeutet. Das Landgericht sah darin einen Verstoß gegen die gesetzlichen Vorgaben bei Internetverkäufen und verurteilte Amazon zur Unterlassung.

Wie vielen Kunden in Deutschland Amazon solche Bestellknöpfe verkauft hat und wie viel Umsatz damit gemacht wird, wollte das Unternehmen nicht mitteilen. Es halte seine "Dash Buttons" aber für gesetzeskonform. Die Kunden sollten selbst entscheiden dürfen, wie sie einkaufen wollen. (APA, dpa, 10.1.2019)