Berlin – Nur wenige Tage nach dem Angriff auf den Chef der rechtspopulistischen AfD in Bremen und einem Sprengstoffanschlag auf ein Parteibüro in Sachsen haben Unbekannte in Ostdeutschland den privaten Briefkasten eines AfD-Landtagsabgeordneten für Mecklenburg-Vorpommern mit Böllern gesprengt. Der Staatsschutz ermittle, da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden könne, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag.

Der Vorfall beim Haus des AfD-Landtagsabgeordneten Stephan J. Reuken in Greifswald ereignete sich demnach in der Nacht auf Donnerstag. Dabei sei auch mit schwarzer Farbe das Wort "Nazischweine" an eine Hauswand geschmiert worden. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden wird mit 400 Euro beziffert.

Angriff auf Bundestagsabgeordneten

Erst am Montag war der Bundestagsabgeordnete und Chef des Bremer AfD-Landesverbands, Frank Magnitz, bei einem Angriff von drei vermummten Unbekannten schwer verletzt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Magnitz sei von hinten von einem Mann angesprungen worden, dabei gestürzt und offenbar ungebremst mit dem Kopf aufgeschlagen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Frank Passade. "Wir gehen davon aus, dass die gesamten Verletzungen allein dem Sturz geschuldet sind." Magnitz spricht hingegen weiter von einem "Mordanschlag". Am Mittwoch verließ er auf eigene Verantwortung das Krankenhaus.

Am vergangenen Donnerstag war vor einem AfD-Büro in Döbeln in Sachsen ein Sprengsatz explodiert. Dabei entstand erheblich Sachschaden, verletzt wurde niemand. (red, 101.2019)