Nächste Runde im diplomatischen Gerangel zwischen der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos und ihrem US-amerikanischen Gegenpart Nasa: Der russische Raumfahrt-Chef Dmitri Rogosin, der nicht in die USA einreisen darf, hat nun stattdessen Nasa-Direktor Jim Bridenstine nach Russland eingeladen. "Wenn es auf US-Gebiet nicht klappt, können wir uns jederzeit auf russischem Gebiet treffen", sagte Rogosin am Donnerstag dem staatlichen Nachrichtenkanal Rossija 24.

Eigentlich hätte Rogosin im Februar einen Arbeitsbesuch in den USA absolvieren sollen, Bridenstine zog die Einladung aber auf politischen Druck hin wieder zurück. Rogosin steht seit der Annexion der Krim durch Russland auf der US-Sanktionsliste, für die Reise im Februar hätte aber eine Ausnahmeregelung gelten sollen.

Bemühte Sachlichkeit

"Wir sind auf Zusammenarbeit eingestellt", sagte Rogosin am Donnerstag. Er warte aber immer noch auf eine Erklärung, warum die Nasa ihn kurzfristig ausgeladen habe. In dem gespannten Verhältnis zwischen Washington und Moskau ist die Raumfahrt eigentlich einer der wenigen Bereiche, in dem beide Seiten noch kooperieren. Bridenstine und Rogosin haben sich bisher nur in Moskau und Baikonur getroffen.

Nach ersten verärgerten Reaktionen bemühten sich Rogosin und seine Behörde am Donnerstag, den Tonfall zu dämpfen. Roskosmos berichtete von einer produktiven Videokonferenz mit der Nasa-Führung am Mittwoch. (APA, red, 10.1.2019)