Das Kleid löste Rätselraten aus: Sara Danius, ehemalige Ständige Sekretärin der Schwedischen Akademie, bei der Nobelpreisverleihung vergangenen Dezember.

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Stockholm – Zwei zurückgetretene Mitglieder der Schwedischen Akademie, die den Literaturnobelpreis vergibt, kehren in das Gremium zurück. Das gaben Kjell Espmark und Peter Englund am Donnerstag gegenüber der Zeitung "Dagens Nyheter" bekannt. "Es ist so, dass das Beste für die Akademie vor persönliche Konflikte gestellt werden muss", wurde Englund zitiert. Es warte eine Menge Arbeit auf die Akademie. Die beiden waren Anfang April 2018 im Zuge eines heftigen Streits in der Akademie zurückgetreten.

Geldforderungen

Erst vor wenigen Tage irritierte die Lyrikerin Katarina Frostenson, eine der zentralen Figuren in der Affäre um den Literaturnobelpreis, als bekannt wurde, welche finanziellen Forderungen sie für ihren Rücktritt als Mitglied der Schwedischen Akademie stellt. Der Skandal bei der Schwedischen Akademie dreht sich um Vorwürfe gegen den Regisseur Jean-Claude Arnault, den Ehemann von Frostenson.

Wie viel Geld die Lyrikerin genau fordert, ist unklar. In einem Schreiben ist laut "Dagens Nyheter" aber davon die Rede, die Akademie habe ihr bereits eine Kompensation in Höhe von knapp 13.000 schwedischen Kronen (rund 1.270 Euro) monatlich angeboten. Wie "Dagens Nyheter" berichtete, will Frostenson ausreichend entschädigt werden, um sich selbst versorgen und ihre lyrische Arbeit fortsetzen zu können.

Urteil und Berufung

Jean-Claude Arnault wurde Anfang Dezember von einem Berufungsgericht in Stockholm wegen Vergewaltigung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Wie bereits gegen das Urteil der Vorinstanz ist Arnault dagegen in Berufung gegangen. Ihm wird zudem vorgeworfen, die Gewinner des Literaturnobelpreises vorab ausgeplaudert haben. Der Streit um Arnault sorgte für mehrere Rücktritte innerhalb der Akademie und letztlich auch dafür, dass im vergangenen Jahr kein Literaturnobelpreis vergeben wurde. (APA, red, 10.1.2019)