Der 27-jährige Vorarlberger FPÖ-Landesparteichef Christof Bitschi mit FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache.

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Bregenz – Mitglieder der FPÖ erhalten im Theater Kosmos in Bregenz heuer freien Eintritt zu allen vier Produktionen. Das hatten dessen Leiter Augustin Jagg und Hubert Dragaschnig am Mittwoch im Zuge ihrer Spielplanpräsentation zu vermelden. Mit der "paradoxen Intervention" wollen sie für gesellschaftliches Miteinander und gegen Populismus auftreten.

Denn die Bühne sei "ein ausgezeichneter Ort, sich den Menschen und ihren Biografien zu nähern", woraus Mitgefühl, Respekt, Empathie und Verständnis entstünden. "In Zeiten, wenn Populisten versuchen, mit oberflächlichen Phrasen die Gesellschaft zu spalten und immer mehr Teile der Gesellschaft sich dieser Haltung anschließen, sind wir drauf und dran, wieder in eine selbst verschuldete Unmündigkeit zu geraten", warnten die Theatermacher.

FPÖ wehrt sich

Der Vorarlberger FPÖ-Landesparteichef Christof Bitschi reagierte ablehnend auf das Angebot. "Mit solchen Aktionen wird ganz gezielt versucht, die Stimmung in unserem Land zu vergiften und gegen eine demokratisch gewählte Partei und deren Mitglieder zu hetzen", teilte er umgehend in einer Aussendung mit. Zudem warnte der Politiker in dem Statement vor einer Spaltung der Gesellschaft.

Ähnliches Angebot für AfD

Erst vergangene Woche hatte ein Kino in Deutschland mit einer ähnlichen Aktion für Aufsehen gesorgt. Es bot Mitgliedern der rechtspopulistischen Partei AfD am Holocaust-Gedenktag gratis Eintritt für seine Vorführung von Steven Spielbergs Holocaustfilm Schindlers Liste an.

Das löste unter AfD-Anhängern Aufregung aus. Der Partei-Landesvorsitzende von Rheinland-Pfalz sprach auf Twitter von einem "erneuten plumpen Versuch, die AfD in die Nähe des Nationalsozialismus zu rücken!". Nach dem Protest wurde das Angebot für den 27. Jänner auf alle Besucher ausgeweitet. (red, APA, 10.1.2019)