Brüssel – Ein Demonstrant der "Gelbwesten"-Bewegung in Belgien ist bei Protesten durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Der Mann sei am Freitagabend bei den Protesten auf einer Autobahn zwischen Lüttich und dem niederländischen Maastricht von einem Laster angefahren worden und gestorben, berichtete die Zeitung "Sudinfo" unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.

Der Lkw-Fahrer sollte verhört und ihm sollte Blut abgenommen werden.

Die "Gelbwesten"-Bewegung hatte sich Mitte November in Frankreich formiert, um gegen die Reformpolitik von Präsident Emmanuel Macron und gegen als zu niedrig empfundene Kaufkraft zu protestieren. Daraufhin waren auch in Belgien mehrfach Menschen mit gelben Warnwesten auf die Straßen gegangen.

Laut belgischer Nachrichtenagentur Belga störten die belgischen Demonstranten am Freitag massiv den Verkehr auf der Fernstraße E25. Unter Berufung auf die Polizei hieß es, eine Ausfahrt sei blockiert worden.

24 Festnahmen in Paris

In Paris sind 24 Menschen im Zusammenhang mit neuen "Gelbwesten"-Protesten festgenommen worden. Sie hätten eine verbotene Waffe getragen oder sich einer Gruppe angeschlossen, die möglicherweise Gewalttaten begehen werde, sagte eine Sprecherin der Polizei der Deutschen Presse-Agentur am Samstag.

In Paris und andernorts in Frankreich wollen die "Gelben Westen" am Samstag erneut demonstrieren. Es ist das neunte Wochenende in Folge. Mit Spannung wird in den Medien beobachtet, ob die Bewegung weiterhin viele Menschen mobilisieren kann. Rund um Weihnachten wirkten die "Gelbwesten" geschwächt, im neuen Jahr stieg die Zahl der Demonstranten jedoch wieder. Mit größeren Protesten wird außer in Paris auch in der Stadt Bourges im Zentrum von Frankreich gerechnet. Frankreichs Regierung befürchtet erneut Ausschreitungen und Gewalt. 80.000 Sicherheitskräfte sind im ganzen Land im Einsatz, allein 5.000 in Paris.

Seit Mitte November demonstriert die Bewegung gegen die Reformpolitik von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und gegen eine als zu niedrig empfundene Kaufkraft. Immer wieder gab es Randale. Hunderte "Gelbwesten" und Sicherheitskräfte wurden seit Beginn verletzt. Mit einer "nationalen Debatte" will die Regierung ab kommendem Dienstag auf die Wut der Bewegung eingehen. Bürger sollen dabei Reformvorschläge machen können. (APA, 11.1.2019)