Pakete aus Drittstaaten würden zumeist mit einem Warenwert unter 22 Euro versandt werden, um die Umsatzsteuer zu umgehen, sagt die WKÖ-Bundessparte Handel.

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Die heimischen Händler zeigen sich über die für 2020 geplante Abschaffung der Einfuhrumsatzsteuer-Befreiung für Pakete erfreut. Bisher fällt für Pakete aus EU-Drittstaaten erst Umsatzsteuer an, wenn der Warenwert 22 Euro übersteigt. Künftig soll das ab dem ersten Cent der Fall sein, kündigte die Regierung gestern bei ihrer Klausur in Mauerbach (NÖ) an.

Großteil der Pakete falsch deklariert

Man sei "sehr erfreut", dass die Regierung einen wichtigen Schritt für den österreichischen Online- und stationären Handel setzt, sagte die Geschäftsführerin der WKÖ-Bundessparte Handel, Iris Thalbauer, zur APA. Zuletzt seien im Jahr rund 7 Millionen Pakete mit einem deklarierten Warenwert von unter 22 Euro von Drittstatten (u.a. China) nach Österreich geschickt werden. 9 von 10 Paketen aus Drittstaaten in die EU seien falsch deklariert und hätten nicht den richtigen Warenwert angegeben, zitierte die Branchenvertreterin eine Studie.

"ruinöser" Preiswettbewerb

Die Paket-Konkurrenz aus EU-Drittstaaten führt nach Ansicht der Händler zu einem ruinösen Preiswettbewerb. Die Paket-Einfuhrumsatzsteuerbefreiung soll in der Europäischen Union im Jahr 2021 fallen, die ÖVP/FPÖ-Regierung will den Beschluss ein Jahr früher umsetzen.

Die heimischen Handelsvertreter fordern angesichts der geplanten Abschaffung der Paket-Einfuhrumsatzsteuerbefreiung, eine Personalaufstockung beim Zoll, um Drittstaaten-Pakete und deren Warenwert genauer zu kontrollieren. "Der Zoll und die Postverwaltung werden sehr gefordert sein", so Thalbauer. (APA, 12.1.2019)