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Bird wollte verhindern, dass ein Artikel, der ein Hacking-Kit für die E-Scooter des Unternehmens bewirbt, online bleibt.

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Bird, ein US-Anbieter für E-Scooter, der auch in Wien vertreten ist, hat von dem Online-Magazin "Boing Boing" verlangt, dass es einen Artikel entfernt, in dem erklärt wird, wie Scooter des Unternehmens gehackt werden könnten. Anlass für den Bericht war ein Rechtsstreit: Bird und andere Hersteller waren ohne Genehmigung in San Francisco gestartet – die Stadt verbot den Betrieb daraufhin, weswegen viele Scooter "herrenlos" in den Straßen herumliegen (ähnlich wie Fahrräder des chinesischen Start-Ups Obike im Sommer in Wien, bevor sie eingesammelt wurden). In dem Bericht empfiehlt der Autor, ein Scooter-"Umwandlungs"-Kit um 30 US-Dollar aus China zu bestellen. Damit ist es möglich, die Recovery und die Bezahlungsfunktion des Bird-Scooters zu deaktivieren – wodurch man ihn als eigenes Gerät nutzen kann.

Urheberrechtsverletzung

Bird versandte, wie "The Verge" berichtet, einen Brief an das Medium, in welchem es droht, dass es sich bei dem Artikel um eine "Urheberrechtsverletzung" handle. Der Redakteur bewerbe ein illegales Produkt, mit welchem die urheberrechtlich geschützte Technologie von Bird überschrieben werde. Die NGO Electronic Frontier Foundation reagierte darauf, dass es sogar legal wäre, dazu aufzurufen, die Scooter zu stehlen.

Stattdessen hatte der Journalist darüber berichtet, dass die Scooter entweder legal bei einer Auktion erworben werden könnten – oder legal umgewandelt. Illegal wäre die Modifikation nach Birds Argumentation nur dann, wenn es sich bei dem Kit um einen echten Hack handle – in der Realität tausche man nur das Motherboard des Scooters mit einem anderen aus, weshalb kein Zugriff auf den programmierten Code von Bird erfolge. (red, 12.1.2019)