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Wer wegen der EDV-Panne in den Regen kam, wird gesetzeskonform entschädigt, sagt die Bank Austria.

Foto: Reuters/Bader

Wien – Die Bank Austria hat sich bei ihren Kunden für die technischen Probleme zur Zeit des Jahreswechsels und für etwaige daraus entstehenden Unbilden entschuldigt – und sie wird betroffenen Kunden auch Schadenersatz leisten. Das hat das Institut zwar nicht in seinem Schreiben an von verspäteten Buchungen und Überweisungen betroffene Kunden erwähnt – bankintern geht man aber davon aus, dass sich Geschädigte schon melden werden. "Selbstverständlich erfüllen wir alle rechtlichen Vorgaben und ersetzen betroffenen Kunden einen aufgrund der verzögerten Durchführung entstandenen Schaden", teilt ein Sprecher der Unicredit-Tochter auf Anfrage des STANDARD mit.

Was war geschehen? Zu Jahresende trat ein Programmfehler auf, Buchungen wurden nicht getätigt. Vor allem Gehälter und Pensionszahlungen waren betroffen, dieses Problem war dem Vernehmen nach am 31. Dezember am Nachmittag behoben. Allerdings weisen viele Pensionsversicherer ihre Zahlungen am 28. Dezember an.

Mahnspesen ausgleichen

Die Fehlersuche und -behebung in der Unicredit-Tochter gestaltete sich schwierig und langwierig, nicht zuletzt, weil ja viele IT-Leistungen ausgelagert sind. Jedenfalls blieben weitere (rund 15.000) Buchungen über den Jahreswechsel hinaus liegen. Sie konnten erst in den ersten Tagen des neuen Jahres, bis zum 4. Jänner, erledigt werden. Bei dieser "Problemtranche" sei es ausschließlich um Kontoausgänge gegangen, heißt es in Bank-Austria-Kreisen. Das heißt: Überweisungen blieben liegen. Schäden, die den Kunden daraus entstanden sind (beispielsweise angefallene Mahnspesen für Verzögerungen bei Daueraufträgen), will die Bank Austria nun also ersetzen.

Was die Buchungen betrifft, sind Banken gemäß Paragraf 37 Bankwesengesetz und gemäß Vorschriften des Zahlungsdienstegesetzes zur taggleichen Wertstellung (Valuta) verpflichtet. Ab diesem Zeitpunkt werden Kontobewegungen wirksam, Gutschriften also verfügbar, Belastungen verzinst. Insgesamt sind laut Bank Austria "ein paar tausend" Kunden betroffen; viele haben die Verzögerungen wegen der Feiertage (noch) gar nicht bemerkt. (Renate Graber, 14.1.2019)