Berlin – Die rechtsextreme "Identitäre Bewegung" (IB) hat am Montag in Deutschland Gebäude von Redaktionen und Parteien mit Plakaten beklebt. In Berlin waren etwa das ARD-Hauptstadtstudio sowie das Redaktionsgebäude der "tageszeitung" ("taz") betroffen, wie Mitarbeiter bestätigten.

Die "taz" teilte mit, eine Mitarbeiterin habe IB-Mitglieder vom Anbringen eines Plakats am Redaktionsgebäude abhalten wollen. Daraufhin sei sie gepackt und am Hals gegriffen worden. Ein IB-Mitglied sei zudem ins Gebäude eingedrungen und habe dort Flugblätter geworfen. Beim Eintreffen der Polizei sei die Gruppe bereits verschwunden gewesen. Laut einem Bericht von rbb24.de wurde vor dem "taz"-Gebäude auch eine Art Grabhügel aus Steinen mit einer roten Fahne errichtet.

Ziel der Plakataktion wurde auch die Parteizentrale der SPD. Medienberichten zufolge waren auch die Grünen betroffen. Die Berliner Polizei berichtete auf Twitter, der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen. Dieser gehe "von einer konzentrierten, politisch motivierten Aktion aus, die sich gegen Redaktions- und Parteigebäude richtet". Im Fall der "taz" werde wegen Hausfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Die "Frankfurter Rundschau" berichtete auf Twitter, "Identitäre" hätten Plakate an das Bürogebäude kleben wollen, in dem die Zeitung ihre Redaktionsräume hat. Dabei seien sie von der Polizei gestellt worden.

Die Identitäre Bewegung bekannte sich zu der Aktion. Sie sprach in einer auf ihrer Website veröffentlichten Erklärung von einem bundesweiten Vorgehen gegen "Linksextremismus" und "linke Gewalt".

Bereits am Samstag hatten Unbekannte laut rbb24.de das Verlagsgebäude des Satiremagazins "Titanic" und das Büro der politischen Gruppe "Die Partei" in Berlin-Kreuzberg mit Farbe beschmiert. (APA, red, 14.1.2019)