Prishtina – Der kosovarische Präsident Hashim Thaçi hat die Entscheidung von zwei früheren Kommandanten der "Befreiungsarmee des Kosovo" (UCK), der Vorladung des Kosovo-Sondergerichtes für Kriegsverbrecher zu folgen, gelobt. Sie würde einmal mehr den "Edelmut und die Gerechtigkeit" im Kampf des kosovarischen Volkes und der UCK beweisen, schrieb Thaçi am Sonntagabend auf Facebook.

Man habe gemeinsam viele Schlachten gewonnen, die Freiheit und die Unabhängigkeit des Kosovo erlangt. Gemeinsam und stolz werde man auch weitere Herausforderungen meistern, so Thaçi.

Mehrere Vorladungen

Rustem Mustafa, genannt "Remi", und Sami Lushtaku waren am Sonntag nach Den Haag, wo das Sondergericht seinen Sitz hat, abgereist. Mustafa wird am Montag, Lushtaku am Mittwoch befragt. Mustafa hatte während des Kosovo-Kriegs (1998–99) die UCK in der Region Podujevo kommandiert, Lushtaku war damals Mitglied der Drenica-Zelle der UCK. Ein Gericht in Prishtina hatte Mustafa 2013 zu zu vier Jahren Haft wegen der Misshandlung und Folterung von Gefangenen während des Konflikts verurteilt.

Thaçi war während des Kosovo-Kriegs politischer Anführer der UCK. Das Sondergericht wurde 2015 eingerichtet, um mutmaßliche Verbrechen der UCK strafrechtlich zu verfolgen. Mustafa und Lushtaku sind die ersten UCK-Angehörigen, die vorgeladen wurden. Laut Medienberichten haben sechs weitere frühere UCK-Angehörige Vorladungen erhalten. (APA, 14.1.12018)