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Durfte zweimal den Sieg bejubeln: Katie Boulter.

Foto: REUTERS/Adnan Abidi

Melbourne – Neues Jahr, neue Rahmenbedingungen. Die Australian Open bringen Neuerungen mit sich, die auch die TV-Zuschauer bemerken werden:

  • Hitzeregel

In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern wurde eine "Hitzestress-Skala" entwickelt, die auf den vier Faktoren basiert: Lufttemperatur, Hitzestrahlung, Luftfeuchtigkeit und Windstärke. Es ist also nicht die reine Temperatur entscheidend, auch die Luftfeuchtigkeit ist ein wichtiger Faktor.

Wird auf dieser Skala ein Faktor zwischen 4,0 und 5,0 erreicht, gibt es nach dem dritten (Herren) oder zweiten Satz (Damen) eine zehnminütige Pause. Steigt der Wert auf 5,0 oder höher, werden Spiele auf den Außenplätzen nicht mehr begonnen. Angefangene Matches werden unterbrochen, sobald eine gerade Anzahl Games in einem Satz erreicht oder ein angefangenes Tiebreak beendet ist. Auf den drei Courts mit schließbarem Dach gilt dieselbe Regel, um das Dach zu schließen.

  • Shot Clock

Auf allen Plätzen gibt es eine Shot Clock, welche die Zeit zwischen zwei Punkten herunterzählt. Der Schiedsrichter oder die Schiedsrichterin entscheidet, wann die Uhr nach dem Ende des letzten Punktes zu laufen beginnt. Ab dann hat ein Spieler oder eine Spielerin 25 Sekunden Zeit, um das Spiel fortzusetzen.

Bei der ersten Zeitüberschreitung gibt es eine Zeitverwarnung, die noch ohne Konsequenzen bleibt. Ab der zweiten Überschreitung wird das Service als Fehler gewertet (der ersten Aufschlag geht verloren), wenn es den Aufschläger betrifft. Wenn es den Returnspieler betrifft, verliert er den Punkt.

  • Tiebreak im Entscheidungssatz

Ein fünfter (Herren) oder dritter Satz (Damen) wird nicht mehr über 6:6 hinaus ausgespielt. Steht es 6:6, folgt ein Match-Tiebreak auf zehn Punkte.

Damit gibt es bei den vier Grand-Slam-Turnieren vier verschiedene Modi für das Ende eines Entscheidungssatzes. Bei den French Open wird ohne Tiebreak ausgespielt, in Wimbledon gibt es bei 12:12 ein reguläres Tiebreak und bei den US Open gibt es bei 6:6 ein reguläres Tiebreak.

Die neuen Regeln können für Verwirrung sorgen. Als Katie Boulter in der ersten Runde gegen Ekaterina Makaraova im Tiebreak des dritten Satzes mit 7:4 in Führung ging, setzte sie verfrüht zum Siegesjubel an.

Fünf Ballwechsel später stand die 22-jährige Britin mit 10:6 als Siegerin fest. Sie konnte den Irrtum bei der anschließenden Pressekonferenz gelassen kommentieren: "Immerhin kenne ich nun die Regel." (red, APA, 14.1.2019)