Hinter der Fitness von Rafael Nadal stand vor dem Auftakt der Australian Open ein großes Fragezeichen.

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Melbourne – Rafael Nadal hat am Montag in seinem ersten Match seit vier Monaten die erste Hürde bei den Australian Open genommen. Trotz langer Verletzungspause setzte sich der Spanier gegen James Duckworth (AUS) ohne Satzverlust durch. 6:4,6:3,7:5 hieß es am Ende für den 32-jährigen Spanier, der zuletzt bei den US Open im September ein Turniermatch bestritten hatte.

Damals hatte er nach einem Fünfsatz-Thriller gegen Dominic Thiem im Viertelfinale im Halbfinale aufgeben müssen. "Es ist ein wichtiger Sieg, weil es ist der erste seit einer Weile ist und gleichzeitig gibt es mir die Chance, wieder auf den Platz zu gehen. Und genau das ist es, was ich brauche", meinte Nadal. Der elffache French-Open-Sieger trifft nun auf den Australier Matthew Ebden.

Auch Titelverteidiger Roger Federer hat sich zum Auftakt der Australian Open keine Blöße gegeben und ohne Satzverlust die zweite Runde erreicht. Der 37 Jahre alte Schweizer gewann gegen Denis Istomin aus Usbekistan mit 6:3, 6:4, 6:4 und damit sein 15. Match nacheinander in Melbourne. Auch 2017 hatte Federer beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres triumphiert.

Fehlstart

Schon am ersten Tag musste sich aber auch ein Top-Ten-Spieler verabschieden: John Isner unterlag seinem Landsmann Reilly Opelka nicht nur größenmäßig: Der 21-jährige Weltranglisten-97. ist einer der wenigen, der Isner (2,08 m) mit seinen 2,11 m noch überragt. Opelka gewann das "Giganten"-Duell mit einem typischen Aufschläger-Ergebnis: 7:6(4),7:6(6),6:7(4),7:6(5). Isner gewann lediglich die Assen-Wertung: 47 gegenüber 40 von Opelka.

Unter den vorzeitig Gescheiterten befindet sich auch Kyle Edmund. Der als Nummer 13 gesetzte Brite musste sich dem ehemaligen Weltranglisten-Vierten Tomas Berdych (CZE) mit 3:6,0:6,5:7 beugen, Edmund war im Vorjahr bis ins Halbfinale vorgestoßen. Der als Nummer 5 gesetzte Kevin Anderson benötigte gegen den Franzosen Adrian Mannarino vier Sätze, siegte letztlich aber noch sicher mit 6:3,5:7,6:2,6:1.

"Falscher" Jubel

Bei den Damen war das Aus der als Nummer 14 gesetzten Deutschen Julia Görges vorerst die größte Überraschung. Sie musste sich der US-Amerikanerin Danielle Collins mit 6:2,6:7(5),4:6 beugen. Für die Wimbledon-Halbfinalistin 2018 eine bittere Enttäuschung, war sie als frischgebackene Auckland-Siegerin doch mit großen Hoffnungen nach Melbourne gereist.

Wimbledon-Siegerin Angelique Kerber, eine weitere Deutsche, hatte hingegen einen "gemütlichen" Start ins Turnier. Die Nummer zwei ließ der Slowenin Polona Hercog beim 6:2,6:2 keine Chance. Kerber hat 2016 die Australian Open schon einmal gewonnen. Auch Titelverteidigerin Caroline Wozniacki, "down under" als Nummer 3 gesetzt, startete erfolgreich in den "Happy Slam". Die Dänin besiegte die Belgierin Alison Van Uytvanck mit 6:3,6:4. Die einstige Weltranglisten-Erste Wozniacki hatte im vergangenen Jahr in Melbourne den ersten Grand-Slam-Titel ihrer Karriere geholt.

Den klarsten Sieg feierte Maria Scharapowa im Auftaktmatch in der Rod-Laver-Arena. Die Russin ließ der britischen Qualifikantin Harriet Dart überhaupt kein Game. Ein Novum feierte Katie Boulter: Die Britin besiegte die Russin Jekaterina Makarowa im neu eingeführten bis 10 ausgespielten Tiebreak des dritten Satzes. Sie jubelte zunächst zu früh, weil sie gedacht hatte, das Tiebreak endete wie üblich bei 7 gewonnenen Punkten. (APA, 14.1.2019)