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Nicolas Maduro will sich mit seinem neuen Währungssystem gegen den "kriminellen Dollar" auflehnen.

Foto: Reuters/Carlos Garcia Rawlins

Caracas – Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro hat am Montag ein "neues Währungssystem" angekündigt, das teilweise auf der Kryptowährung des Landes, dem Petro, basiert. Das neue System richte sich gegen den "kriminellen Dollar" und die "imperialistischen" Sanktionen, die die USA und ihre Verbündeten gegen Venezuela verhängt hätten, sagte Maduro, der sich trotz Protesten im In- und Ausland am vergangenen Donnerstag für eine zweite Amtszeit hatte vereidigen lassen.

Zugleich ordnete er an, dass die Staatsunternehmen des Landes ab sofort 15 Prozent ihres Umsatzes in Petros abwickeln müssten. Maduro kündigte außerdem eine Anhebung des Mindestlohns um 300 Prozent an. Die jährliche Inflationsrate wird allerdings auf 1,7 Millionen Prozent geschätzt.

Der Petro wurde im Februar 2018 eingeführt. Abgesichert wurde die Kryptowährung mit den riesigen Erdölreserven des südamerikanischen Landes. Die Krise im erdölreichsten Land der Welt entwickelt sich zu einem Problem für die ganze Region. Wegen Devisenmangels kann der Staat kaum noch Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs importieren. Die medizinische Versorgung ist weitgehend zusammengebrochen. Rund drei Millionen Menschen haben Venezuela bereits verlassen und Zuflucht in benachbarten Ländern gesucht. (APA, 15.1.2018)