Die am Beginn der Bahnhofshalle liegende Leiche der Frau wurde mit einem Zelt verdeckt, in dem die Kriminalisten von Blicken der Pendler ungestört ihre Arbeit machen konnten.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Reanimationsversuche von Polizisten blieben erfolglos.

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Mitarbeiter der Bestattung Wien holten die Leiche ab.

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Wien – Im Wiener Hauptbahnhof ist in der Nacht auf Dienstag eine 25 Jahre alte Frau erstochen worden. Der Verdächtige wurde gefasst, mehrere ÖBB-Mitarbeiter hatten den 21-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Zwischen der Frau und dem Mann war es offenbar zu einem Streit gekommen, sagte Polizeisprecher Daniel Fürst.

Beim festgenommenen Mann und dem Opfer handle es sich um Geschwister aus Spanien, bestätigt Fürst gegenüber dem STANDARD. Eine weitere Schwester war ebenfalls im Hauptbahnhof und wurde Zeugin der Tat. Auch sie wird derzeit einvernommen. In einer Einvernahme zeigte sich der Verdächtige geständig, das Motiv ist unklar.

Eine 32-jährige Adoptivschwester wurde Zeugin des letalen Angriffs, berichtete die Polizei in einer Aussendung. Laut Aussage der Frau war sie mit ihrer Schwester nach Wien gereist, um mit ihrem Bruder zu sprechen.

Die Messerattacke wurde am Ende der von der U-Bahn zum Geschäftsbereich des Bahnhofs im zweiten Untergeschoß führenden Passage verübt. Um 1.15 Uhr wurden die Einsatzkräfte in das Gebäude im Bezirk Favoriten gerufen. Reanimationsversuche von Polizisten waren erfolglos, berichtete Fürst. Die Frau starb noch an Ort und Stelle. Die Tatwaffe, ein Küchenmesser mit rund 20 Zentimeter langer Klinge, wurde sichergestellt und der 21-Jährige festgenommen.

Spurensicherung und Gerichtsmedizin standen ebenfalls noch im Einsatz, als die ersten U-Bahnen und Züge im Bahnhof hielten. Das Gebäude war nur zwischen 2 und 4 Uhr geschlossen. Die am Beginn der Bahnhofshalle liegende Leiche der Frau wurde mit einem Zelt verdeckt, in dem die Kriminalisten von Blicken der Pendler ungestört ihre Arbeit machen konnten.

Die Bluttat ereignete sich im Hauptbahnhof im 10. Wiener Gemeindebezirk.

Vier Gewalttaten in einer Woche

Somit kam es innerhalb einer Woche zu vier tödlichen Angriffen auf Frauen. Drei davon ereigneten sich in Niederösterreich. Vergangenen Dienstag war in Amstetten eine 40-jährige Frau erstochen worden, kurz darauf eine 50-Jährige in Krumbach. In beiden Fällen konnte der Verdächtige festgenommen werden. Am Wochenende war in einem Park in Wiener Neustadt die Leiche einer 16-Jährigen entdeckt worden. Ein 19-jähriger Syrer hatte daraufhin gestanden, das Mädchen erwürgt zu haben. (red, APA, 15.1.2019)