Das iPhone X wird noch mit Modems von Qualcomm ausgeliefert.

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Üblicherweise unterliegen Abkommen zwischen großen Hardwareherstellern strikten Geheimhaltungsvereinbarungen. Umso interessant ist, was jetzt der Prozess zwischen Qualcomm und Apple zu Tage fördert. Werden dabei doch zahlreiche Internas ausgeplaudert, die eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.

Blockade

Die neueste Episode: Qualcomm verweigert Apple mittlerweile den Zugriff auf die eigenen Chips, berichtet CNET. Dies sei der Grund dafür, dass iPhone XS (Max) sowie iPhone XR ausschließlich mit LTE-Modems von Intel ausgeliefert werden. Üblicherweise greift Apple hier bewusst zu mehreren Anbietern, um die Abhängigkeit von einem Zulieferer zu reduzieren und den Preis möglichst gering zu halten.

Die Nachricht kommt dabei durchaus überraschend. Bisher waren Beobachter davon ausgegangen, dass es Apple war, das angesichts des Rechtsstreits bewusst auf Qualcomm verzichtet hat. Aus dem Verfahren wird zudem klar, wie viel Qualcomm bisher pro iPhone verdient hat: 7,50 US-Dollar war Apple das Modem des Partners wert. Ein Wert, den Apple für unangemessen hält, was auch Teil des Verfahrens ist. Der iPhone-Hersteller sieht den passenden Preis hingegen bei 1,50 US-Dollar.

Vorgeschichte

Begonnen hat der Konflikt mit einer Klage Apples wegen unfairer Lizenzbestimmungen gegen Qualcomm. Der langjährige Partner antwortete darauf mit einer Patentklage, die aktuell in den Versuch, den Verkauf des iPhones in mehreren Ländern zu verbieten, eskaliert ist. Qualcomm behauptet, dass Apple mittlerweile 7 MIlliarden Dollar an Lizenzzahlungen schuldig ist.

Erst vor wenigen Tagen war durchgesickert, wie Qualcomm überhaupt zu dem Deal gekommen ist. So musste das Unternehmen vorab eine Milliarde Dollar an Apple überweisen, um überhaupt als Lieferant für das iPhone-Modem akzeptiert zu werden. (red, 15.1.2019)