Budapest – Israel hat sich mit Ungarn auf eine großangelegte Bergungsaktion geeinigt. Demnächst soll nach den sterblichen Überresten Tausender ungarischer Juden in der Donau gesucht werden, die 1944 am Budapester Donauufer durch ungarische faschistische Pfeilkreuzler erschossen wurden. Israelische Taucher sollen Knochen der Opfer suchen und bergen, wie ungarische Medien am Dienstag berichteten.

Über das Projekt haben sich der ungarische Innenminister Sandor Pinter und sein israelischer Amtskollege Arie Deri bei einem Treffen in Budapest geeinigt, hieß es. Die geborgenen sterblichen Überreste sollen anschließend in Israel bestattet werden, kündigte der israelische Innenminister an. Die Suche dürfte bereits in dieser Woche beginnen und durch eine Tauchereinheit der israelischen Such- und Rettungsorganisation Zaka erfolgen. Ungarn werde auf Anfrage Israels Expertenhilfe bei der Suche leisten.

Tausende Juden am Donauufer ermordet

Bei Massenerschießungen waren vor 75 Jahren Tausende Juden am Budapester Donauufer von faschistischen Pfeilkreuzlern erschossen und in den Fluss gestoßen worden. Am Pester Donauufer steht zum Gedenken an die Opfer ein Holocaust-Mahnmal. 60 Paar herrenlose Eisenschuhe erinnern auf einer Länge von 40 Metern an die Opfer des faschistischen Terrors. Die Opfer mussten am Donau-Ufer ihre Schuhe ausziehen und ihre Wertgegenstände ablegen, bevor sie ermordet wurden. Insgesamt fielen dem Szálasi-Regime über 40.000 Juden zum Opfer. (APA, red, 15.2.2019)