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Trump und Kim Jong-un bei einem Treffen im Juni 2018.

Foto: AP

Pjöngjang – Die Ankündigung eines zweiten Gipfels zwischen den USA und Nordkorea im Februar schürt neue Hoffnung auf einen Durchbruch bei der atomaren Abrüstung. "Wir hoffen, dieser Gipfel wird ein Wendepunkt bei den Bemühungen um einen dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel sein", sagte ein Sprecher des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in am Samstag.

Ziele blieben eine atomwaffenfreie Halbinsel und ein neues Friedenssystem. Das Weiße Haus hatte angekündigt, das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un werde Ende Februar stattfinden.

Der Gipfelort solle später bekanntgegeben werden, teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, nach einem Treffen Trumps mit Nordkoreas Unterhändler Kim Yong-chol mit. Als möglicher Schauplatz ist Vietnam im Gespräch.

Bereitschaft zur "kompletten Denuklearisierung"

Über den Inhalt des rund eineinhalbstündigen Treffens im Amtssitz Trumps wurde zunächst nichts bekannt. US-Außenminister Mike Pompeo lud die nordkoreanische Delegation nach dem Gespräch im Weißen Haus zum Mittagessen ein, wie das US-Außenministerium bestätigte.

Trump und Kim Jong-un hatten sich im Juni 2018 bei einem historischen Gipfel in Singapur erstmals getroffen. Dort betonte Kim zwar seine Bereitschaft zur "kompletten Denuklearisierung". Doch gab es keine konkreten Zusagen, bis wann Nordkorea sein Atomwaffenarsenal abrüsten will und wie die Gegenleistungen der USA aussehen könnten. Zuletzt wurden kaum Fortschritte bei den Gesprächen bekannt.

Das isolierte Land warf Washington nach dem ersten Gipfel wiederholt vor, es zu einer einseitigen Abrüstung zwingen zu wollen. Zuletzt verstärkte Pjöngjang deshalb seine Forderung nach einer Lockerung der internationalen Sanktionen. Dabei führte das stalinistische Land auch eigene Schritte zur Denuklearisierung an, einschließlich eines Abbaus seines Atomtestgeländes und einer Testeinrichtung für Raketenantriebe.

Südkorea baut Dialog mit Nordkorea aus

Nordkorea hatte im Sommer zudem die sterblichen Überreste von US-Soldaten aus dem Korea-Krieg (1950-53) übergeben. Die USA und Südkorea setzten ihrerseits weitere gemeinsame Militärmanöver aus. Trump hat aber bisher deutlich gemacht, dass er vorerst an der Politik des maximalen Drucks auf Nordkorea festhalten wolle.

Der Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms und ein permanenter Frieden auf der koreanischen Halbinsel gehören aus der Sicht der USA und Südkoreas eng zusammen. "Die Regierung wird mit den USA und anderen Ländern zusammenarbeiten, damit substanzielle Fortschritte bei der Denuklearisierung und der Schaffung eines Friedenssystems erzielt werden", sagte der Sprecher des südkoreanischen Präsidenten mit Blick auf den nächsten Gipfel zwischen Trump und Kim. Südkorea werde auch den Dialog mit Nordkorea weiter ausbauen.

Neben den Unterredungen in Washington könnte es Berichten südkoreanischer Medien zufolge in den nächsten Tagen am Rande einer internationalen Konferenz in Schweden auch zu einem Treffen zwischen der nordkoreanischen Vizeaußenministerin Choe Son-hui und dem US-Sonderbeauftragten für Nordkorea, Stephen Biegun, kommen. Biegun wollte nach Angaben des US-Außenministeriums am Samstag nach Schweden reisen, um an der Konferenz teilzunehmen. Choe war bereits zuvor in Schweden eingetroffen. (APA, 19.1.2019)