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Ramona Siebenhofer gewinnt beide Abfahrtsläufe in Cortina d'Ampezzo.

Foto: AP/Marco Trovati

Cortina d'Ampezzo – Ramona Siebenhofer hat in Cortina d'Ampezzo souverän nachgelegt. Einen Tag nach ihrem Weltcup-Premierenerfolg gewann die Steirerin am Samstag auch die zweite Abfahrt unter der Tofana. Diesmal vom Originalstart und vier Hundertstel vor Nicole Schmidhofer, die als Zweite vor Ilka Stuhec (SLO/+0,51) einen ÖSV-Doppelsieg perfekt machte. Cornelia Hütter wurde Sechste, Christina Ager zeitgleich mit Lindsey Vonn (USA) Neunte.

Nicole Schmidhofer (li) und Ramona Siebenhofer beim Genießen.
Foto: APA/AFP/TIZIANA FABI

Für Siebenhofer ist die berühmte Dolomiten-Skistation Cortina damit innerhalb von 24 Stunden wohl zum neuen Lieblingsort geworden. Auf der einstigen Lieblingsstrecke von Landsfrau Renate Götschl schrieb Siebenhofer Geschichte. Denn noch nie hat eine Rennfahrerin in einer Saison zwei Abfahrten auf der "Olympia delle Tofane", wo es 2021 wieder um WM-Medaillen geht, gewonnen. Die 27-Jährige hingegen holte sich einen Tag nach dem verkürzten Ersatzbewerb für St. Anton am Samstag auch den Sieg über die Originaldistanz.

Drei vor fünf und sieben

"So einfach geht es offenbar, wenn es wirklich läuft", staunte Siebenhofer. "Ich habe mir oft schwerer getan, um 15. zu werden", rätselte die Fischer-Pilotin aus Krakaudorf trotz einer "keineswegs optimalen" Fahrt. Nach ihrem großen Sieg am Freitag hatte der Abend zwar länger gedauert, dank des Besuchs ihrer Mama und einiger Verwandter war aber alles unter Kontrolle und sie sei auch am Samstag nicht nervöser gewesen als sonst, betonte Siebenhofer. Niedrige Nummern waren am Samstag kein Nachteil, es siegte die Drei vor der Fünf und der Sieben.

Prosecco marsch!
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Nach ihrer Fahrt habe sie aber wie gesagt gar kein so gutes Gefühl gehabt und als Schmidhofer bei den letzten beiden Zwischenzeiten vorne gelegen war, eigentlich mit dem Sieg "schon abgeschlossen" gehabt, betonte Siebenhofer. "Das jetzt ist unfassbar", staunte sie und wollte sich für den abschließenden Super-G am Sonntag nicht zu viel vornehmen. "Ich weiß aber, dass ich auch einen guten Super-G-Schwung habe."

Damit haben die so ungemein stark in die WM-Saison gestarteten ÖSV-Speed-Damen von Abfahrtschef Roland Assinger in Italien eine neuerliche Machtdemonstration gezeigt. Von den bisher fünf Saison-Abfahrten ging nur die eine in Gröden (Stuhec) nicht an die ÖSV-Damen.

Nachdem Siebenhofers Fischer-Markenkollegin Schmidhofer schon beim Saisonstart in Lake Louise beide Abfahrten gewonnen hatte, musste sie sich am Samstag in Italien nur ihrer Landsfrau hauchdünn geschlagen geben. "Das war grundsätzlich die richtige Reaktion auf gestern", sagte die Vortags-Elfte Schmidhofer. "Die vier Hundertstel wurmen nicht wirklich, wenn eine von uns vorne ist", sagte die Steirerin.

ÖSV-Doppelführung im Abfahrtsweltcup

Schmidhofer kommt als Gesamtführende im Abfahrts-Weltcup mit acht Punkten Vorsprung auf Siebenhofer nach Garmisch, wo kommenden Samstag die letzte Abfahrt vor der WM steigt. Die Abfahrts-Aufstellung für die Titelkämpfe in Aare nimmt Formen an. Siebenhofer und Schmidhofer sind wohl ebenso fix wie Cornelia Hütter, die trotz langer Verletzungspause in Cortina Neunte und Sechste wurde. Stephanie Venier ließ als Vortages-Dritte zeitgleich mit Tamara Tippler Platz 13 folgen.

Mehr als eine Talentprobe war am Samstag Rang neun für Christina Ager, zeitgleich mit US-Star Lindsey Vonn. Für die einstige Slalom-Fahrerin aus Tirol war es der erste Top-Ten-Platz in einer Abfahrt. "Endlich habe ich es auch im Rennen umgesetzt", freute sich die 23-Jährige darüber, auf Augenhöhe mit ihrem Idol Vonn zu sein.

Vonn verwies nach den Abfahrts-Plätzen 15 und neun nach ihrem Comeback darauf, dass sie in der Vorbereitung ja nur Super-G trainiert habe. "Es fehlt die Sicherheit, außerdem tut mir das geschwollene rechte Knie sehr weh", erklärte die US-Amerikanerin. "Im Super-G erwarte ich mir mehr." (APA, 19.1.2019)

Zweite Weltcup-Abfahrt in Cortina d'Ampezzo:

1. Ramona Siebenhofer (AUT) 1:36,22
2. Nicole Schmidhofer (AUT) 1:36,26 +0,04

3. Ilka Stuhec (SLO) 1:36,73 +0,51
4. Kira Weidle (GER) 1:36,85 +0,63
5. Viktoria Rebensburg (GER) 1:37,38 +1,16
6. Cornelia Hütter (AUT) 1:37,44 +1,22
7. Michelle Gisin (SUI) 1:37,47 +1,25
8. Ester Ledecka (CZE) 1:37,48 +1,26
9. Lindsey Vonn (USA) 1:37,58 +1,36
. Christina Ager (AUT) 1:37,58 +1,36
11. Nicol Delago (ITA) 1:37,62 +1,40
12. Federica Brignone (ITA) 1:37,67 +1,45
13. Nadia Fanchini (ITA) 1:37,68 +1,46
. Stephanie Venier (AUT) 1:37,68 +1,46
. Tamara Tippler (AUT) 1:37,68 +1,46
16. Romane Miradoli (FRA) 1:37,84 +1,62
17. Tina Weirather (LIE) 1:37,94 +1,72
18. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1:37,98 +1,76
19. Jasmine Flury (SUI) 1:38,01 +1,79
20. Laurenne Ross (USA) 1:38,02 +1,80
21. Marta Bassino (ITA) 1:38,14 +1,92
22. Joana Hählen (SUI) 1:38,39 +2,17
23. Lara Gut-Behrami (SUI) 1:38,43 +2,21
24. Nina Ortlieb (AUT) 1:38,50 +2,28
25. Michaela Wenig (GER) 1:38,51 +2,29
26. Ricarda Haaser (AUT) 1:38,60 +2,38
27. Wendy Holdener (SUI) 1:38,67 +2,45
28. Ariane Rädler (AUT) 1:38,68 +2,46
29. Francesca Marsaglia (ITA) 1:38,69 +2,47
30. Alice Merryweather (USA) 1:38,84 +2,62
Weiter:
32. Mirjam Puchner (AUT) 1:38,99 +2,77
34. Nadine Fest (AUT) 1:39,24 +3,02

Weltcup-Gesamtwertung nach 21 Rennen:

1. Mikaela Shiffrin (USA) 1394
2. Petra Vlhova (SVK) 898
3. Wendy Holdener (SUI) 597
4. Viktoria Rebensburg (GER) 480
5. Nicole Schmidhofer (AUT) 461
6. Ilka Stuhec (SLO) 442
. Michelle Gisin (SUI) 442
8. Ragnhild Mowinckel (NOR) 441
9. Federica Brignone (ITA) 426
10. Frida Hansdotter (SWE) 407
11. Ramona Siebenhofer (AUT) 399
12. Katharina Liensberger (AUT) 365

Abfahrts-Wertung (5):

1. Nicole Schmidhofer (AUT) 328
2. Ramona Siebenhofer (AUT) 320

3. Ilka Stuhec (SLO) 298
4. Michelle Gisin (SUI) 207
5. Kira Weidle (GER) 198
6. Stephanie Venier (AUT) 195
7. Cornelia Hütter (AUT) 175
8. Nicol Delago (ITA) 161
9. Corinne Suter (SUI) 118
10. Romane Miradoli (FRA) 109