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Marcel Hirscher herzt den Sieger Clement Noel.

Foto: AP/ Gabriele Facciotti

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Hirscher (re) geschlagen und dennoch nur Zweiter: Manuel Feller (li).

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Wengen – Clément Noël hat am Sonntag zum Abschluss der Lauberhornrennen in Wengen einen Doppelsieg für Österreichs Slalomherren und das Wengen-Triple für den ÖSV verhindert. Der Franzose ließ bei seinem ersten Weltcupsieg Manuel Feller um 0,08 Sekunden und Marcel Hirscher um 0,10 hinter sich. Im siebenten Rennen 2019 stand damit erstmal kein Österreicher ganz oben. Mit Michael Matt (6.), Christian Hirschbühl (7.) und Marco Schwarz (10.) fuhren aus einer starken ÖSV-Équipe noch drei weitere Österreicher unter die ersten zehn.

Der Siegeslauf.

Der 21-jährige Noël, den Hirscher seit Jahren auf der Rechnung hat, war bereits vor einer Woche in Adelboden als Zweiter hinter Hirscher erstmals auf das Podest gekommen, in Wengen stürmte er nach Halbzeitführung trotz einiger kleiner Fehler zum Erfolg. "Das ist großartig, das wird dauern, bis ich das realisiere", erklärte Noël. "Ein super Skifahrer, körperlich top. Er kann sich irrsinnig gut bewegen, fährt technisch sauber und hat ein gutes Setup, wie es ausschaut", sagte Hirscher und meinte sogar: "Wenn der so weitermacht, kann er heuer schon Weltmeister werden."

Clément Noël. Ein neues Siegergesicht im Ski-Weltcup.
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Als Halbzeitfünfter ex aequo mit Michael Matt hatte Hirscher bereits 0,91 Sekunden Rückstand, mit seinem Skifahren war er überhaupt nicht zufrieden gewesen. "Beim zweiten Tor habe ich mir schon gedacht, das wird schwierig, da runterzukommen, die zwei Fehler haben was gekostet, ich habe dann noch alles probiert."

Der Angriff im Finale führte dank Laufbestzeit zumindest noch auf das Podest. "Es bringt halt nichts, wenn ich im ersten so daneben liege. Wenn ich im ersten solche Schnitzer habe, taugt mir das natürlich nicht. Der zweite war sicher wieder gut, ich habe acht Zehntel aufgeholt, aber zu wenig. Mehr ging nicht, aber der dritte Platz ist okay", meinte der Salzburger, der erstmals mit der neuen Bindung fuhr, die auch Feller und Marco Schwarz verwenden.

Im Gesamtweltcup baute Hirscher seine Führung auf den am Sonntag viertplatzierten Norweger Henrik Kristoffersen weiter aus, er hat vor den Österreich-Bewerben nun 1.036 Punkte auf dem Konto, Kristoffersen folgt mit 621, der Franzose Alexis Pinturault mit 560 und Wengen-Abfahrtssieger Vincent Kriechmayr aus Oberösterreich mit 465.

Feller krank

Nach seinem Doppel-Ausfall in Adelboden schaffte Feller rechtzeitig vor den Heimrennen in Kitzbühel und Schladming den Turnaround, und das obwohl er gesundheitlich stark angeschlagen war. "Gott sei Dank war kein Fieber dabei, die Woche hat sich aber gezogen, so lange war ich schon ewig nicht mehr krank. Mit Platz zwei muss ich deshalb zufrieden sein. Der zweite Durchgang war noch schwieriger für mich", erklärte der Tiroler.

Matt bilanzierte die beiden Läufe unterschiedlich. "Im ersten war ich oben recht schnell, es hat sich nicht so super angefühlt, weil es unterschiedlich von den Verhältnissen her war. Im zweiten habe ich den Ski nicht so auf Zug gebracht, ich habe mir schwergetan, einen richtigen Fluss zusammenzubringen", erklärte der Tiroler und merkte an, dass es in der Vorbereitung weit besser gegangen sei.

Zweites Top-Ten-Ergebnis für Hirschbühl

Hirschbühl erreichte sein zweites Top-Ten-Ergebnis in diesem Winter, in Levi war er bereits Achter geworden. "Ich habe probiert, geduldig zu bleiben, scheinbar hat sich das ausgezahlt. Das Resultat spricht dafür", meinte der Vorarlberger, der wusste, dass er sein bestes Skifahren zeigen musste. "Der Hang lädt zum Attackieren ein, aber man muss mit ein bisschen Köpfchen auch fahren."

Wengen-Kombisieger Schwarz brachte nach zwei Ausfällen en suite im Spezialslalom – jeweils nach Halbzeitführung in Zagreb und Adelboden – wieder ein Ergebnis ins Trockene, war ein wenig sauer mit sich selbst, meinte nach kurzer Abkühlphase aber: "Top Ten, da kann ich mich nicht aufregen, ich bin sehr zufrieden. Für die Startliste ist das auch sehr gut, es war wichtig, ein paar Punkte mitzunehmen."

Johannes Strolz verpasste als 31. den zweiten Durchgang knapp, Marc Digruber schied aus. (APA, 20.1.2019)

Herren-Slalom am Sonntag in Wengen:

1. Clément Noël (FRA) 1:45,40 Min.
2. Manuel Feller (AUT) +0,08
3. Marcel Hirscher (AUT) +0,10

4. Henrik Kristoffersen (NOR) +0,30
5. Daniel Yule (SUI) +0,74
6. Michael Matt (AUT) +1,28
7. Christian Hirschbühl (AUT) +1,41
8. David Ryding (GBR) +1,48
9. Stefano Gross (ITA) +1,53
10. Marco Schwarz (AUT) +1,54
11. Loic Meillard (SUI) +1,64
12. Manfred Mölgg (ITA) +1,65
13. Andre Myhrer (SWE) +1,85
14. Stefan Hadalin (SLO) +2,03
15. Giuliano Razzoli (ITA) +2,25
16. Leif Kristian Nestvold-Haugen (NOR) +2,26
17. Felix Neureuther (GER) +2,33
18. Elias Kolega (CRO) +2,66
19. Alexander Choroschilow (RUS) +2,93
20. Dong-hyun Jung (KOR) +3,06
21. Dominik Stehle (GER) +3,14
22. Ryunosuke Ohkoshi (JPN) +3,35
23. Matej Vidovic (CRO) +3,38
24. Reto Schmidiger (SUI) +3,40
25. Alexis Pinturault (FRA) +3,43
26. Luca Aerni (SUI) +3,80
27. Jonathan Nordbotten (NOR) +3,84
28. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) +10,72

Ausgeschieden im 1. Durchgang: Marc Digruber (AUT), Mattias Hargin (SWE), Linus Straßer (GER), Simon Maurberger (ITA), Julien Lizeroux (FRA), Ramon Zenhäusern (SUI), Istok Rodes (CRO), Fritz Dopfer (GER)

Ausgeschieden im 2. Durchgang: Jean-Baptiste Grange (FRA), Marc Rochat (SUI)

Weltcup-Gesamtwertung nach 23 Rennen:

1. Marcel Hirscher (AUT) 1036
2. Henrik Kristoffersen (NOR) 621
3. Alexis Pinturault (FRA) 560
4. Vincent Kriechmayr (AUT) 465
5. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 452
6. Beat Feuz (SUI) 433
7. Aksel Lund Svindal (NOR) 419
8. Mauro Caviezel (SUI) 413
9. Marco Schwarz (AUT) 410
10. Max Franz (AUT) 408

11. Dominik Paris (ITA) 390
12. Loic Meillard (SUI) 368
13. Victor Muffat-Jeandet (FRA) 342
14. Christof Innerhofer (ITA) 324
15. Daniel Yule (SUI) 323

Slalom-Wertung (7):

1. Marcel Hirscher (AUT) 496
2. Daniel Yule (SUI) 323
3. Henrik Kristoffersen (NOR) 319
4. Clément Noël (FRA) 301
5. Marco Schwarz (AUT) 261
6. Manuel Feller (AUT) 234
7. Michael Matt (AUT) 221

8. David Ryding (GBR) 216
9. Alexis Pinturault (FRA) 209
10. Ramon Zenhäusern (SUI) 181
11. Andre Myhrer (SWE) 152
12. Loic Meillard (SUI) 134
13. Christian Hirschbühl (AUT) 128
14. Victor Muffat-Jeandet (FRA) 111
15. Jean-Baptiste Grange (FRA) 108