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Der frühere US-Sondergesandte McGurk äußert scharfe Kritik an der aktuellen US-Regierung.

Foto: REUTERS/Eduardo Munoz

Washington – Die USA haben nach Beginn des Abzugs aus Syrien laut ihrem ehemaligen Sondergesandten für den Kampf gegen den IS, Brett McGurk, keinen Plan für die Zukunft des Landes. "Es gibt keinen Plan, was als Nächstes kommen soll", sagte McGurk am Sonntag in der CBS-Sendung "Face the Nation". Das bedeute erhöhte Risiken für die US-Truppen.

Präsident Donald Trump hatte kurz vor Weihnachten den vollständigen Abzug der rund 2.000 Soldaten aus Syrien angekündigt, da der Kampf gegen den IS gewonnen sei. Das veranlasste Verteidigungsminister Jim Mattis und auch McGurk zum Rücktritt.

Widersprüche

"Der Präsident hat klargemacht, dass wir abziehen", sagte McGurk. Das bedeute, dass sich das Militär darauf konzentrieren solle, "sicher abzuziehen". Aber: "Derzeit haben wir keinen Plan. Das erhöht das Risiko für unsere Leute an Ort und Stelle in Syrien und macht Platz für den IS." Die USA könnten überdies nicht erwarten, dass ein "Partner" wie etwa der Nato-Verbündete Türkei die Rolle der USA in Syrien einnehme.

Seit Trumps Ankündigung haben US-Beamte widersprüchliche Angaben zu den weiteren Plänen gemacht. Laut Verteidigungsministerium hat der Abzug zwar begonnen, der Zeitplan ist aber weiter völlig unklar.

Anschlag auf US-Bürger

Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Konvoi der US-Truppen und ihrer kurdisch-arabischen Verbündeten in Syrien sind am Montag laut Aktivisten fünf Menschen getötet worden. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, riss der Attentäter in der Provinz Hasaka fünf Kämpfer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) in den Tod.

Auch zwei US-Soldaten seien bei der Explosion der Autobombe verletzt worden. Die US-geführte Koalition war zunächst nicht für eine Bestätigung der Angaben erreichbar. Die Beobachtungsstelle erklärte, der Attentäter habe auf der Straße zwischen Hasaka und Shadadi sein Auto in den Konvoi gesteuert.

Erst vergangene Woche waren bei einem Selbstmordanschlag im nordsyrischen Manbij 19 Menschen getötet worden, darunter fünf SDF-Kämpfer und vier US-Militärangehörige. Zu dem Anschlag bekannte sich die IS-Miliz. Es waren die höchsten Verluste aufseiten der US-Armee seit Beginn ihres Einsatzes gegen die IS-Miliz im Jahr 2014. Die USA haben derzeit 2.000 Soldaten in Syrien, um die SDF im Kampf gegen die IS-Miliz zu unterstützen. (APA, 21.1.2019)