Wie schädlich ist 5G? Darüber ist weltweit eine Debatte ausgebrochen

Foto: APA/AFP/Asfouri

Mobilfunk und dessen Auswirkungen auf das Krebsrisiko: Darüber wird seit Jahren eine erbitterte Diskussion geführt. Zahlreiche wissenschaftliche Studien lieferten teils widersprüchliche Ergebnisse, eine glasklare Conclusio gibt es nicht. Im Zuge des 5G-Netzausbaus ist nun eine neue Debatte entbrannt. Dazu hat sich nun EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis zu Wort gemeldet. Er gab an, dass die "wissenschaftliche Beweisführung in 5G keine Gesundheitsgefahr" sieht, "solang die geltenden Grenzwerte eingehalten werden".

Umweltschützer warnen

Das sieht etwa die Bundesdelegiertenversammlung des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) anders, wie Golem berichtet. So sollen bei der Planung von Mobilfunk-Sendeanlagen bestimmte Standorte wie Kindergärten berücksichtigt werden. Der BUND spricht von "wissenschaftlich zweifelsfrei schädlichen Effekten". Die Organisation weist darauf hin, dass mehr als 244 Wissenschaftler und Ärzte ein Moratorium für den 5G-Ausbau empfehlen.

Keine klaren Beweise

Auch in den USA wird heftig diskutiert. Einzelne Städte haben bereits den 5G-Ausbau gestoppt. Problematisch sei, dass die 5G-Sendemasten enger beieinander stünden und dadurch ein engeres Netz gebildet wird. Andriukaitis will im "Tagesspiegel"-Interview diese Bedenken zerstreuen.

"Nach meinem Kenntnisstand gibt es bei 5G keinen Unterschied zu 3G und 4G. Es sind dieselben elektromagnetischen Strahlungen, und zu denen gibt es bereits umfassende Studien", sagte der EU-Kommissar. Das US Centers for Disease Control and Prevention vertritt die Ansicht, dass es "keine wissenschaftlichen Beweise gibt", die eine endgültige Klärung der Frage erlaubten. (red, 22.1.2019)