Die Polizei ersucht um Veröffentlichung dieses Bildes, damit mögliche weitere Opfer des Mannes Hinweise geben können.

Foto: FOTO: APA/LPD WIEN/LPD WIEN

Wien – Nach der brutalen Attacke mit einer Eisenstange auf eine Frau Ende Dezember in Wien-Margareten soll der Verdächtige in der darauffolgenden Nacht einem weiteren weiblichen Opfer in der Umgebung des Karlsplatzes mit einem Mauerhammer auf den Kopf geschlagen haben. Die 36-Jährige erlitt dabei laut Polizeisprecher eine Schädelfraktur. Der geständige Österreicher sitzt in U-Haft.

Beim ersten Überfall in Margareten soll der Verdächtige die 25-Jährige über mehrere Stunden hinweg verfolgt haben, bevor er sie mit einer Eisenstange attackierte. Die Ermittler kamen dem Mann auf die Spur, nachdem er mit der gestohlenen Bankomatkarte einen Zigaretten-Automaten in der Nähe seiner Wohnung betätigt hatte. Auch das zweite Opfer dürfte er nach einem Lokalbesuch in der Innenstadt gestalkt und über den Karlsplatz hinweg zur Argentinierstraße verfolgt haben. Dabei dürfte er sich "mehrfach genähert haben", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Völlig unvermittelt habe er dann seinem Opfer mit dem Hammer von hinten auf den Kopf geschlagen. Auch der 36-Jährigen soll er danach das Handy gestohlen haben.

Opfer fuhr selbst ins Spital

Die Frau erlitt eine Schädelfraktur, konnte aber noch selbst ins Krankenhaus fahren und kurz befragt werden. Anfangs lautete die Anzeige noch gegen unbekannten Täter, inzwischen wurde die Attacke aber dem Mann zugeordnet. Er hat auch beide Delikte bei seiner Einvernahme gestanden.

Die 36-Jährige wurde kürzlich in häusliche Pflege entlassen, für eine schriftliche Einvernahme ist ihr Gesundheitszustand Eidenberger zufolge aber noch nicht gut genug. Das zweite Opfer liegt weiter mit schwersten Kopfverletzungen im Spital.

Der Verdächtige war zuletzt in einer Wohngemeinschaft für ehemalige Häftlinge untergebracht. Er soll über mehrere Wochen hinweg immer wieder nächtliche Ausfahrten mit seinem Mountainbike unternommen haben, um in Kontakt mit Frauen zu kommen, die sich am Heimweg befanden. Bei seiner Einvernahme gab er an, er habe sich "nicht getraut, sie anzusprechen". Zudem sei er "von den Blicken der Frauen provoziert worden, dies hätte ihn aggressiv gemacht", behauptete der Beschuldigte.

Psychiatrisches Gutachten beauftragt

Die Staatsanwaltschaft Wien bestellte ein Gutachten, das die Zurechnungsfähigkeit des Mannes zum Tatzeitpunkt beleuchten soll. Laut seiner Anwältin Astrid Wagner macht der Verdächtige "keinen verwirrten Eindruck". Aber man müsse natürlich das Gutachten abwarten. Wagner zufolge dürften "Beziehungsprobleme" des Österreichers zu den Gewaltausbrüchen geführt haben. Der 41-Jährige sitzt in Untersuchungshaft.

Aufgrund des angegebenen Tatmotivs sind weitere, ähnlich gelagerte Straftaten des Beschuldigten laut Polizei nicht auszuschließen. Deshalb ersucht die Polizei nach Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien um die mediale Veröffentlichung des Lichtbildes des Tatverdächtigen. Opfer oder Auskunftspersonen, die über Informationen zu möglichen weiteren Straftaten des Abgebildeten verfügen, werden ersucht, sich an das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Mitte, unter der Telefonnummer 01-31310 DW 43800 zu wenden. (APA, 22.1.2019)